Ohne den Kunstrasenplatz in Kaltbrunn würde es den Sportclub nicht mehr geben. Erstellt wurde er 2006 – hier ein Archivbild vom Stand im Juni 2006 nach Aufbringung des Asphaltbelags. Rechts im Hintergrund das Clubhaus, das um Umkleide- und Sanitärräume erweitert wird. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Sportclub Kaltbrunn feiert runden Geburtstag / Mehrfach krisenerprobt / Aufschwung dank Platz

Auf 50 Jahre Vereinsgeschichte der Höhen und Tiefen kann der SC Kaltbrunn 1967 e.V. in diesem Jahr zurückblicken.

Schenkenzell. Von nächstem Samstag bis Montag feiert der "kleine KSC" sein großes Jubiläum auf dem Sportplatz und auf der Festwiese gebührend.

Am 10. November 1967 fand im Gasthaus "Zum Tälchen der Heimat" die Gründungsversammlung des Fußballvereins statt, berichtet die Vereinschronik mit dem Titel "Fußball ist unser Leben". 26 Personen waren anwesend. Immer mehr Jugendliche spielten auf allen möglichen Bolzplätzen Fußball. Ein richtiger Sportplatz musste her und ein Verein gegründet werden.

Bis es soweit war, durfte der Fußballplatz der Spielvereinigung Reinerzau für Training und Heimspiele genutzt werden. Die Anfänge waren hart: Das erste Punktspiel am 1. September 1968 verlor die A-Jugend gegen Hofstetten mit 0:15 Toren. Das erste Spiel der 1. Mannschaft ging mit 3:4 verloren. "Im ersten Spieljahr war man meist Kanonenfutter für den Gegner und konnte nur einen Sieg gegen Oberwolfach II erringen", bedauert der Chronist.

Im August 1970 war es dann nach einer Bündelung aller Kräfte des Vereins soweit, die Freude groß: "Der für die Identität wichtige eigene Sportplatz konnte mit einem Pokalturnier eingeweiht werden", erzählt der Ehrenvorsitzende Karl-Philipp Schmid.

Die nächste Krise ließ aber nicht lange auf sich warten. 1972 musste die A-Jugendmannschaft wegen zu wenig Aktiver abgemeldet werden, Schriftführer Bernhard Waidele starb plötzlich. In jene Zeit fiel auch ein Punktspiel, das als "Hornberger Schießen" in die Vereinsgeschichte einging: Mit nur neun Spielern wurde das Spiel mit 0:27 verloren.

Aber die Kaltbrunner ließen sich nicht unterkriegen. In den Folgejahren ging es mit dem "kleinen KSC" stetig aufwärts: In der Spielrunde 1980/81 wurde die A-Jugend Meister ihrer Klasse, ein Erfolg von Trainer Siegfried Göhring und seinen Helfern. Im Jahr darauf wurde eine Alte-Herren-Mannschaft gegründet. Auch die Frauen packte das Fußballfieber: Von 1984 bis 1988 gab es sogar eine Damenmannschaft.

Größtes Sorgenkind war der Sportplatz: Der Rasen verschwand langsam, bei Regen war der erdige Hartplatz morastig und fast unbespielbar. Das Jahrhunderthochwasser von 1990 ruinierte den Platz so, dass der Spielbetrieb vorüber eingestellt wurde. Mit vereinten Kräften wurde der Platz wieder spielbar gemacht.

Die schwärzeste Stunde des kleinen Vereins kam aber ausgerechnet 1997 beim 30-jährigen Jubiläum: Der aktive Spielbetrieb musste wegen zu weniger Spieler zwei Jahre lang eingestellt werden. Wieder gab der Verein nicht auf und holte Peter Lachenmaier vom Hardt als Trainer. "Der hat dem Fußball in Kaltbrunn wieder Leben eingehaucht", berichtet Schmid.

Ein Meilenstein für den Verein war dann 2006, als Kunstrasen auf dem Fußballplatz verlegt wurde. Die Kosten trugen die Gemeinde Schenkenzell (den Löwenanteil), der Badische Sportbund und der Verein. "Ohne den Kunstrasen gäbe es den Sportclub nicht mehr", glaubt Schmid heute. "Der neue Platz brachte den Aufschwung, ja regelrechte Euphorie", berichtet Vereinsmitglied Martin Schmid, ehemaliger Schriftführer.

Heute stehen die erste und die zweite Mannschaften auf mittleren beziehungsweise vorderen Tabellenplätzen der Kreisliga A. Und den Verein – der neue Trainer Dirk Flaig hat übrigens sein erstes Training absolviert – plagen keine Nachwuchssorgen mehr. "Da sind Hoffnungsträger dabei", versichert der Ehrenvorsitzende Schmid.

Ein Highlight im Jubiläumsjahr ist noch: Im Herbst sollen die neuen Sanitärräume neben dem Clubhaus fertig sein. "Die Umkleide im Roßbergerhof ist dann endgültig Geschichte", freut sich Schmid.