Gemeinderätin Brigitte Sum (links) vereidigt den neuen Schenkenzeller Bürgermeister Bernd Heinzelmann... Foto: Herzog

Bernd Heinzelmann freut sich auf neue Aufgabe. Als Kämmerer Verwaltungs-Erfahrung gesammelt.

Schenkenzell - Ein Schwabe (Thomas Schenk) geht, ein anderer Schwabe (Bernd Heinzelmann) kommt. Das kleine badische Schenkenzell macht‘s vor, wie Baden-Württemberg erfolgreich sein kann.

Um exakt 21.30 Uhr war es am Freitag in der Mehrzweckhalle soweit: Bürgermeister Thomas Schenk war verabschiedet und sein Nachfolger Bernd Heinzelmann betrat vor großem Publikum die Bühne zu seiner förmlichen Amtseinsetzung.

Mit erhobener rechter Hand sprach er die von Gemeinderätin Brigitte Sum vorgesagte Verpflichtungsformel nach und gelobte, die Rechte der Gemeinde zu wahren und das Wohl der Einwohner nach besten Kräften zu fördern. Zuvor hatte Bürgermeister-Stellvertreter Werner Kaufmann in einer Rede an den 15. August 2006 erinnert, an dem sich Heinzelmann in einer Ratssitzung um das Amt des Verwaltungsleiters bewarb und gewählt wurde. Selbst als er nach acht Jahren die Gemeinde wieder in Richtung Dornhan verlassen habe, sei dies ein Glücksfall für Schenkenzell gewesen. Heinzelmann habe dort zusätzlich als Kämmerer Erfahrungen gesammelt.

Persönliches Gespräch gesucht

Als Schenk vor einem Jahr erklärt habe, nicht mehr für eine weitere Amtszeit anzutreten, sei immer wieder der Name Heinzelmann gefallen. Aus diesem Grund habe man ihn persönlich für eine Kandidatur angesprochen, verriet Kaufmann. Als Hauptamtsleiter in Schenkenzell habe er sicher einen guten Eindruck hinterlassen, sonst wäre ein so überwältigendes Wahlergebnis am 15. Oktober 2017 nicht zustande gekommen. Heinzelmann übernehme ein bestelltes Feld, obwohl viele Themen anstünden. Er sei gespannt, wie lange es dauert, bis Heinzelmann sein selbst ernanntes organisiertes Chaos auf seinem Schreibtisch vorfinde, schmunzelte Kaufmann und wünschte dem neuen Rathauschef für die kommenden acht Jahre ein glückliches Händchen.

Wie Heinzelmann dankbar erwähnte, hätten ihn sein bisheriger Chef Markus Huber aus Dornhan und Schenk in seiner beruflichen Laufbahn unterstützt und gefördert. Schenk hinterlasse ihm in der Tag ein bestelltes Feld. Das mache es ihm einfacher, sich in der Anfangszeit zu Recht zu finden. Selbst mit Schuhgröße 47 trete er in riesige Fußstapfen. Er werde allerdings eigene Spuren hinterlassen müssen. In den acht Jahren in Schenkenzell habe er erfahren, wie sehr sich Schenk in den Dienst der Gemeinde gestellt habe.

Viele gut gemeinte Ratschläge

Für seinen Start als neuer Bürgermeister von Schenkenzell sei ihm eine gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Bauhof wichtig und er freue sich darauf. Auch der direkte Kontakt zu den Bürgern gehöre zu den Aufgaben eines Schultes. Die Mitglieder des Ortschafts- und Gemeinderats seien ihm bekannt als sachlich, konstruktiv und mit Herz für die Kommune. In den kommenden acht Jahren gebe es viel zu tun, manches sei durch die Dringlichkeit und des Haushaltsplans 2018 bereits vorgegeben. Da das liebe Geld dabei Grenzen setze, sei es wichtig, mit dem Vorhandenen das Beste daraus zu machen. Alle Erwartungen und Wünsche könnten nicht erfüllt werden, bat Heinzelmann um Verständnis und dankte allen Personen, die den Abend organisiert, gestaltet und umrahmt haben.

Viele gut gemeinte Ratschläge erhielt Heinzelmann von den Grußrednern, die ihn aufforderten, den bei der Wahl erhaltenen Vertrauensvorschuss Stück um Stück einzulösen. Nachdem der Musikverein Schenkenzell mehrmals die Feierlichkeiten mit Beiträgen auflockerte, schickte der Projektchor "Surprise" vom "Frohsinn" Kaltbrunn mit "Your raise me up" und "Halleluja" zum Abschluss nochmals einen musikalischen Hörgenuss ans Publikum.

In Windeseile war die Bestuhlung aufgeräumt und viele Helfer des Turnvereins in Fürstenbergtracht bauten ein kaltes Büfett auf. Bei Häppchen und Getränken wurden noch viele Gespräche bis weit nach Mitternacht geführt.