Felssturz: Ortsvorsteher Stefan Maier kritisiert anonyme Mails

Schenkenzell-Kaltbrunn. Kaltbrunns Ortsvorsteher Stefan Maier nimmt in einem Schreiben Stellung zu aktuellen Entwicklungen sowie zum Leserbrief von Karl-Heinz Schmid ("Scheinbar keine Ahnung" vom 11. Dezember).

"Die Ausführungen des Leserbriefschreibers erscheinen mir etwas zu kurz gedacht", heißt es in dem Schreiben Maiers. "Sicherlich, der Standort des Wartehäuschens war seit seiner Errichtung immer wieder ein strittiges Thema. Dass die kritischen Stimmen recht behalten würden, zeigte die zurückliegende Zeit, da gibt es nichts zu beschönigen."

Allerdings, so Maier, könne auch nicht alles auf das Bushäuschen geschoben werden. Wer sich den Fels, beziehungsweise den Hang anschaue, werde feststellen, dass weitere Faktoren für die aktuellen Zustände verantwortlich seien. Wer einige hundert Meter im Vortal weiter gehe, stehe vor dem nächsten Felsabgang – ohne Wartehäuschen.

"Doch nun gilt es zu handeln", ist Maiers Ansicht. "Es geht um mehr, als nur um das Abgraben, was für das Buswartehäuschen erforderlich war und um das Aufräumen der Steine. Es geht darum, eine für alle Seiten verträgliche Lösung zu finden. Da wäre zum Einen, und das ist mir besonders wichtig, die Eigentümerin, die mit der Situation konfrontiert und belastet wurde. Ja, der Hang ist in privater Hand. Für das Abräumen des Bewuchses kamen Kosten in beträchtlicher Höhe zu Tage, welche durch die Eigentümerin getragen wurden. Zum anderen wäre da die Gemeinde als Ganzes, die ebenfalls als Betroffene der Felsstürze feststeht."

In den politischen Gremien sei entschieden worden, dass man, nach Bewertung der genannten Punkte, das Gespräch mit dem Landkreis suche, um eine Lösung zu finden. Es habe dazu einen Termin vor Ort gegeben, bei dem alle Beteiligten dabei gewesen seien. Dort sei das weitere Vorgehen beschlossen worden: Absperren des Bushäuschens, Auftragsvergabe an ein Unternehmen, welches in dem steilen Gelände das Abräumen des Hangs übernimmt, damit der Geologe seine Arbeit aufnehmen kann und schließlich wurden Mittel für die Hangsicherung im kommenden Jahr beantragt.

Diese Auflistung zeige, dass der zeitliche Ablauf alles andere als eine Untätigkeit aufweise. Zugleich zeige sich, dass bei einer Verursachung durch Baumaßnahmen seitens der Gemeinde sicherlich kein solcher Ablauf stattfinden würde.

Dass durch den neuen Felssturz eine halbseitige Sperrung erforderlich werde, ist nach Maiers Worten eine Entscheidung des Trägers der Straßenbaulast, also des Landratsamts. Gleichwohl dürfte sich die Einschränkung der Sperrung für jeden Verkehrsteilnehmer, gerade unter dem Aspekt der Sicherheit, auf ein Minimum reduzieren. Und dass bei einer sechsstelligen Summe an Baukosten erst einmal Mittel beantragt werden müssten und eine Ausschreibung der Arbeiten zu erfolgen habe, "erleben wir auch in der kommunalen Haushaltsplanung regelmäßig."

"Dass der zeitliche Rahmen nicht immer die Zufriedenheit fördert, kann ich verstehen", schreibt Maier. "Für alle, die mit Entwicklungen oder Situationen unzufrieden sind, kann ich anbieten, das Gespräch zu suchen. Die anonymen E-Mails zu Felssturz und Sperrung des Bushäuschens, bringen uns nicht weiter. Jeder Vorschlag kann dazu beitragen, ein Problem schneller zu beheben."

Deshalb lädt der Kaltbrunner Ortsvorsteher ausdrücklich jeden ein, "seinem Ärger bei mir Luft zu verschaffen. Sei es in Sprechstunden, über das Telefon, die sozialen Medien oder ›wenn man sich über den Weg läuft‹."