Die obere Schwallung am Laybach ist noch bei tragbarem Aufwand erhaltbar.Foto: Schoch Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Förderung in der zweiten Jahreshälfte beantragen / Kosten für Gemeinde "zu stemmen"

Voraussichtlich bis September wird die Gemeinde Schenkenzell die Förderanträge zum Erhalt der Floßweiher stellen.

Schenkenzell. Bei der Erfassung der Kleindenkmale im Landkreis Rottweil in den Jahren 2012 und 2013 waren auch die historischen Floßweiher aus dem 19. Jahrhundert ins Blickfeld der Heimatforscher und des Denkmalamts gerückt.

Von fünf "Schwallungen" zur zeitweiligen Erhöhung des Wasserstands für den Transport der Stämme auf den Flüssen sind immerhin noch drei bei tragbarem Aufwand erhaltbar, hatte in der Folge der Kleindenkmalerfassung der "Arbeitskreis zur Erhaltung der Floßweiher" festgestellt, dem Mitglieder der Schiltacher Flößer und des Historischen Vereins Schiltach/Schenkenzell angehören. Einer der Floßweiher liegt in Wittichen am Klosterbach, zwei im Kaltbrunner Tal am Laybach. Bei einem dieser beiden war vor kurzem der wiederhergestellte Bildstock an seinen alten Platz zurückgekehrt (wir berichteten).

Schon 2016 beschäftigte sich das Denkmalamt intensiv mit dem Thema. Die Bausubstanz der Floßweiher wurde untersucht. Ein wichtiger Meilenstein war dann 2017 die Studie von Professor Werner Konold über "Riesen, Schwallungen, Flößerei". Das Denkmalamt brachte danach eine Förderung der Sanierung ins Spiel. 2018 erfolgten weitere statische Untersuchungen und eine Kostenerfassung durch das Denkmalamt: Auf 270 000 Euro wird der Aufwand für den dauerhaften Erhalt der drei Floßweiher geschätzt. Heimatforscher und Arbeitskreisvorsitzender Willy Schoch rechnet mit einer Förderung von 70 Prozent. Die Klaus-Grohe-Stiftung würde sich mit zehn Prozent beziehungsweise maximal 30 000 Euro beteiligen.

Am 27. Mai dieses Jahres hatte der Gemeinderat beschlossen, als Projektträger einen Antrag auf Förderung der Sanierungsarbeiten im Bereich Floßweiher/Schwallungen bei den zuständigen Behörden zu stellen. "Die Antragsstellung erfolgt vorsorglich, damit die Zuschussmittel gesichert sind. Die letztendliche Durchführung der Maßnahmen steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass die Finanzierung des Gemeindeanteils gestemmt werden kann", formuliert das Sitzungsprotokoll mit Blick auf die angespannte Haushaltslage der Gemeinde.

"Ja, wir wollen dieses Jahr den Antrag stellen und dies wird bis September geschehen", erklärte Bürgermeister Bernd Heinzelmann auf die Anfrage unserer Zeitung. Zu den Fördermodalitäten sei noch nichts zu sagen, da hier die einzelnen Anträge noch nicht gestellt seien. Es sollten aber auch Förderanträge für Mittel des Bundes im Nachgang zu den Landesmitteln beantragt werden. "Wir werden versuchen, den Eigenanteil der Gemeinde auf 60 000 Euro zu deckeln, das ist das Ziel. Wir wollen hierüber noch in den Gemeinderat gehen", ergänzte Heinzelmann.

Und schon bei der Aufstellung des Bildstockes am Laybach hatte der Kaltbrunner Ortsvorsteher Stefan Maier mit Blick auf den direkt benachbarten, im Jahr 1842 entstandenen Floßweiher und das entsprechende Projekt erklärt: "Ich bin optimistisch, dass die Gemeinde das stemmt." Denn das Projekt werde zwei bis drei Jahre dauern und sich die Kosten für die Gemeinde ebenfalls auf zwei bis drei Jahre verteilen. "Einmal fertiggestellt, machen die Floßweiher die Jahrhunderte alte Geschichte für die einheimischen wie auswärtigen Wanderer wieder lebendig", fügte Maier hinzu.