Die Kindergartenkinder und Erzieherinnen (oberes Bild) singen in der Halle das Lied "Bei uns im Kindergarten ist jeden Tag was los". Schlange stehen (unten links) müssen die Kinder beim Ponyreiten auf der Wiese hinter der Halle. Nach dem feierlichen Gottesdienst führt die Prozession in die Reinerzaustraße über das Hofbrückle in die Mehrzweckhalle. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Rückblick bei Feier zum 50-jährigen Bestehen / Spielerisch auf das Leben vorbereiten

Mit vielen Gottesdienstbesuchern, einem gut gelaunten Pfarrer und in Top-Form befindliche Kinder als Hauptakteure feierten am Sonntag der Kindergarten St. Luitgard sein 50-jähriges Bestehen und die Kirche St. Ulrich ihr Patrozinium.

Schenkenzell. Pfarrer Adam Borek freute sich über ein volles Gotteshaus und sprach von einem großen Fest, an dem gleichzeitig von den künftigen Schulanfängern Abschied genommen werde. Auch Jesus habe die Kinder in die Mitte gestellt, erinnerte Borek. Im Leben werde nicht immer die Sonne scheinen. Aber heute sei in Schenkenzell Hawaii, wo immer blauer Himmel strahle und Palmen wehten, stimmte der Geistliche auf die Geschichte von dem Beduinen Ben Sadok ein, den die Schulabgänger aufführten und viel Beifall erhielten.

Kindergartenleiterin Monika Tschersich sagte, auch in Schenkenzell stellten viele Menschen Kinder in die Mitte. Zuerst seien dies Pfarrer Alois Siegel und Bürgermeister Paul Armbruster gewesen, die die Idee gehabt hätten, einen Kindergarten in Trägerschaft der katholischen Kirche zu bauen. Die Kinder hätten gelernt, miteinander zu leben. Zwar nicht immer ganz ohne Streit, aber sie könnten Recht und Unrecht gut unterscheiden und fänden Lösungen für ihre Konflikte. Zahlreiche Kinder hätten bisher den Kindergarten besucht und dort eine zweite Heimat gefunden.

Die Einrichtung habe sich im Laufe der Jahre mehrfach verändert, die Bedürfnisse der Zeit aufgenommen und die Kinder ein Stück im Leben begleitet. Dankbar schaue sie mit ihrem Team zurück auf eine Zeit, in der der Kindergarten von unglaublich vielen Menschen, Vereinen, Firmen und Behörden finanziell unterstützt worden sei. Sie danke auch Gott, denn es müssten bisher viele Schutzengel unterwegs gewesen sein, hob Tschersich hervor.

Wie sie schmunzelnd weiter verriet, habe sie allen acht Grußwortrednern aufgebürdet, nur einen Satz vortragen zu dürfen. "Da hatten sie zu knabbern und kamen ganz schön ins Grübeln", wusste die Leiterin.

Auch in der Kürze der Grußworte wurde deutlich, dass der Schenkenzeller Kindergarten auf sehr gute pädagogische Fachkräfte zurückgreifen kann, jedes Kind optimal gefördert wird und als Ort der Begegnung geschätzt wird, in dem Kinder spielerisch auf das Leben vorbereitet werden. Die Einrichtung ist trotz katholischer Trägerschaft konfessionsunabhängig und für Kinder jeder Religionszugehörigkeit da.

Nach dem Gottesdienst führte eine vom Musikverein Schenkenzell in Fürstenbergtracht angeführte Prozession zur Halle. Dort hatten die Kindergartenkinder als Handwerker, Sportler und Märchenerzähler mit den Erzieherinnen ihren großen Auftritt mit dem Lied "Im Kindergarten ist jeden Tag was los".

Zur Musik des MV Schenkenzell, den Grenzgängern und den Gauklern wurden die zahlreichen Festbesucher in der Halle und auf dem Schulhof bewirtet. Für die kleinen Gäste gab es im ehemaligen Grundschulgebäude Kinderschminken, eine Bastelecke und sportliche Angebote. Auf der Wiese hinter der Halle konnte eine Runde auf dem Pony geritten werden. Nachmittags führten die Erzieherinnen Eltern, Großeltern, aktuelle, ehemalige und auswärtige Kinder durch die Räumlichkeiten des Kindergartens im Äckerhofweg und präsentierten ihre Ausstattung. Vor allem in der Kinderkrippe, die 2013 angebaut wurde und derzeit mit zehn Plätzen voll belegt ist, hielten sich die Besucher sehr gerne auf.

Stolz zeigte sich Tschersich über den erst seit ein paar Monaten gegründeten Kindergarten-Gemeinderat, bestehend aus sechs Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Sie dürften mitbestimmen, was angeschafft werde und könnten das ziemlich gut.