Im mittleren und oberen Bereich des neuen Friedhofteils sollen alsbald Rasengräber, Rasenurnengräber und weitere Erd­urnengräber angeboten werden.Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gewünschte Rasengräber auf dem Schenkenzeller Friedhof sorgen für Diskussion

Auf dem Friedhof Schenkenzell sollen alsbald auch Rasengräber angeboten werden. Hierzu braucht es eine Satzungsänderung und auch die Gebühren müssen neu kalkuliert werden. Die Planung wird ein externes Büro übernehmen.

Schenkenzell. In der Gemeinde steigt der Wunsch nach Rasengräbern, wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann im Gemeinderat sagte. Nachdem sich der bereits 2019 mit dem Thema beschäftigte, sollte im Frühjahr ein Vorort-Besuch auf dem Friedhof in Aichhalden erfolgen, auf dem Rasengräber angelegt sind. Coronabedingt habe diese verlegt werden müssen und im Vorfeld der jüngsten Sitzung stattgefunden.

Wenn eine neue Grabart angeboten werde, müssten die Gebühren neu kalkuliert werden. Erwartungsgemäß werde die Nutzungsgebühr eines Rasengrabs höher liegen als bei anderen Gräbern, da die Kommune den erhöhten Pflegeaufwand für die gesamte Grabnutzungsdauer übernehme, erläuterte Heinzelmann. Rasengräber könnten auf dem Friedhof Schenkenzell nur im neuen Teil im mittleren oder oberen Bereich angelegt werden. Die Standorte seien noch festzulegen.

Außerdem habe der Rat bereits beschlossen, einen Querweg vom neugestalteten Sitzbänkchen zum Hauptweg herzustellen. Diesen Zwischenweg könnte der Bauhof im Herbst herstellen und dies mit dem Anlegen von zehn neuen Erdurnengräbern verbinden. Damit werde der Bedarf für eine Weile gedeckt, so Heinzelmann.

Während mehrere Räte dem Beispiel in Aichhalden folgen wollten, fand Felix Hauer "es nicht gerade prickelnd," wenn zwischen den Rasengräbern Lücken entstehen, weil in den kommenden Jahren mehrere Reihengräber wegfielen. Willi Intraschak argumentierte ähnlich. Der Trend gehe hin zur Urne, die weniger Platz benötige. Michael Rempp (CDU) verband den Urnentrend mit dem geringeren Pflegeaufwand. "Wenn mehr einfache Gräber angeboten werden, werden die Leute wieder mehr zur Sargbestattung übergehen", mutmaßte er.

Werner Kaufmann schlug eine andere Vorgehensweise vor: Planerin Ilse Siegmund, die die bisherige Umgestaltung für die Gemeinde geplant habe, sei Expertin und kenne sich aus. Er tue sich äußerst schwer, etwas zu beschließen, wovon er keine Ahnung habe. Einen Friedhof neu zu gestalten dauere circa 15 Jahre, da immer nur Stück für Stück umgesetzt werden könne. "Warum überlassen wir nicht dem Büro Siegmund die Planung?", fragte er und stieß auf Zustimmung.

Bürgermeister Heinzelmann gab zu bedenken, dass der Gemeinde die vorhandenen Erdurnengräber ausgehen könnten, bis die Planung fertig und verabschiedet sei. "Manchmal sind die Vorstellungen der Leute schon speziell. Die Gemeinde hat zwar eine gewisse Steuerungsmöglichkeit bei der Wahl der Grabart. Dennoch sollten neben derzeit stark nachgefragten Erdurnengräbern auch Rasengräber und Rasenurnengräber auf die Schnelle zur Verfügung stehen", forderte er.

Einstimmig beschlossen die Räte, das Büro Siegmund mit der Planung zu beauftragen. Die Landschaftsarchitektin soll in Kürze Entwürfe unterbreiten, an welchen Stellen im oberen Friedhofsteil die vom Bürgermeister geforderten drei Grabarten am besten verwirklicht werden können. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, eine Gebührenneukalkulation vorzubereiten.