Revierförster Ulrich Wieland informiert die Waldbauern über Fördermöglichkeiten. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Wald: Käferbefall und Forstreform machen bei der FBG Schenkenzell-Kaltbrunn Sorgen

Käfer, Sturm und Schnee lassen Bäume und die Preise auf dem Holzmarkt einbrechen. Den Waldbauern der FBG Schenkenzell-Kaltbrunn machen neue Vorschriften bei der Verkehrssicherung und sinkende Holzpreise das Leben schwer.

Schenkenzell. Vorsitzender Egon Bühler sah bei der gut besuchten Jahresversammlung im Gasthaus Linde in Kaltbrunn "die Preise zum Teil im Keller". Zusätzlich drückten die Holzeinteilung und verschiedene Abschläge den Erlös aus der Waldarbeit. In der Gemeinde bewirtschaften 84 Privatwaldbesitzer und zwei Körperschaften insgesamt 1820 Hektar Wald, von denen 1640 zertifiziert sind.

Nachdem in der Gemeinschaft ab Herbst kein Frischholz mehr eingeschlagen wurde, hat man mit 6217 Festmeter rund 2000 Festmeter Holz weniger verkauft als 2017, nannte Kassiererin Irmgard Schmid einen Durchschnittspreis von 71,92 Euro pro Festmeter Holz. In der Kasse sei "alles nachvollziehbar verbucht", empfahl für die Kassenprüfer Konrad Hauer die Entlastung. Diese konnte Ortsvorsteher Gerhard Schmider einstimmig feststellen. Bürgermeister Bernd Heinzelmann erinnerte an "ein bewegtes Jahr im Forst" mit großer Trockenheit und Käferbefall. So stehe für den Gemeindeforst "nicht einmal eine schwarze Null". Zusätzlich gebe es große Unsicherheit durch die Forstreform. Dennoch wolle man nach Vorschlägen aus der FBG den Wegebau im Wald vorantreiben.

"Die Märkte geraten zunehmend unter Druck", verwies FVS-Geschäftsführer Joachim Prinzbach auf "sehr günstiges Kalamitätsholz", besonders aus Bayern und Österreich, das den Großsägewerken angeboten werde. Dabei gab es 2018 einen Allzeit-Rekord im Umsatz von Holz. An dieses hohe Liefervolumen konnte die FVS zum Jahresanfang anknüpfen und in den Rahmenverträgen mit den regionalen Sägewerken die Liefermengen noch ausbauen.

Trotz einer Eintrübung "laufen die Märkte im Frühjahr ganz gut, dank des robusten Bausektors". Für das Leitsortiment liege "das neue Niveau etwas über 80 Euro". Beim Standardsortiment C/D seien die Preise rückläufig. Da die Waldlager mit Abschnitten von Fichte und Tanne komplett abgebaut seien, sollte umgehend Kalamitätsholz aufgearbeitet werden. Joachim Prinzbach versicherte, dass es schnell aus dem Wald abgefahren werde.

In Schenkenzell gebe es etwa 1200 Festmeter Holz aus Sturm und Schneebruch, das aus dem Wald raus müsse, bestätigte Revierförster Ulrich Wieland. Er befürchtete, dass "in zwei bis drei Wochen der Käfer wieder ausfliegt" und geschwächte Bäume angreife. Für Kalamitätsholz gebe es auf Voranmeldung Steuererleichterungen, verwies er auf Fördermöglichkeiten. Auch für eine nachhaltige Waldwirtschaft mit Mischwald bei der Aufforstung und einer Jungbestandspflege gebe es Gelder. Nach dem Aktionsplan Auerhuhn fördere der Naturpark "Lücken für Kücken", die beim Aufarbeiten von Käferholz entstehen könnten.

Aktuell arbeite man an der Wegeunterhaltung am Brestentalweg und am Gallenbachhangweg. Etwa 74 Kilometer Holzabfuhrwege seien im Wald um Schenkenzell zu pflegen.