Ute Schaumann ist neue Konrektorin der Villinger Bickeberg­schule.Foto: Schaumann Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: "Gemeinschaftsschule ist das Tollste" / Schüler nehmen vorsorglich Aufgaben mit nach Hause

Ute Schaumann ist neue Konrektorin an der Villinger Bickebergschule. Ihre Aufgaben ändern sich damit praktisch nicht, vertritt sie doch schon seit Jahren die Belange der 160 Grundschüler an der Gemeinschaftsschule.

VS-Villingen. Die gebürtige Villingerin ist seit 18 Jahren Teil des Lehrstabes. Noch während ihres Studiums für Mathematik, Sachkunde und Anfangsunterricht für Grund- und Hauptschulen in den 1980er-Jahren in Freiburg musste sie feststellen, dass Lehrerstellen damals kaum zu bekommen waren. Noch vor dem zweiten Staatsexamen absolvierte sie daher sicherheitshalber eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und arbeitete auch in ihrem zweiten Beruf.

Der Wunsch, Lehrerin zu sein, verließ sie aber nie, und schließlich schloss sie das Lehramtsstudium doch noch ab. Sie unterrichtete an der Grund- und Hauptschule Obereschach, an einer Mini-Schule auf dem Hardt und in der großen Gartenschule in Schwenningen.

Nach der Familienpause, in der sie zwei Kinder aufzog, begann sie an der Bickebergschule in Villingen "mit zwei, drei Stunden", erinnert sie sich. Daraus wurden stetig mehr. Seit zwei Jahren – "die Kinder sind jetzt erwachsen" – arbeitet Ute Schaumann wieder mit vollem Deputat.

Ein neues Schulgesetz, wonach Schulen mit mehr als 540 Schülern eine zweite Konrektorenstelle besetzen dürfen, bescherte ihr jetzt den neuen Posten. An der Bickebergschule mit Rektor Alexander Hermann ist sie für den Primarbereich zuständig, während ihr Kollege Martin Chymalla den Sekundarbereich betreut.

"Gemeinschaftsschule ist einfach das Tollste", sagt Ute Schaumann, und auch die Coronapandemie kann der Begeisterung für ihre Arbeit an dieser Schule nichts anhaben. Schon nach dem ersten Lockdown konnte man auf dem Bickeberg sowohl personell – "als Gemeinschaftsschule haben wir einen größeren Stundenpool" – als auch räumlich Vorkehrungen dafür schaffen, "dass jedes Kind jeden Tag in die Schule kommen kann". Abgesehen von der Schließung in der Zeit zwischen den Weihnachts- und den Fastnachtsferien wurde das Ziel auch erreicht – mit Kleinstgruppen, getrennten Pausen und unterschiedlichen Ankunftszeiten, mit Maske und Abstand.

Momentan droht aufgrund der gestiegenen Infektionszahlen eine erneute Schließung. Am Wochenende, vermutet Ute Schaumann, werde man wohl erst erfahren, ob die Kinder am Montag wieder in die Schule kommen dürfen. Vorsorglich nahmen sie am Freitag ihr Schulmaterial und Aufgaben für eine Woche schon einmal mit nach Hause. "Dabei gab es Tränen", bedauert Ute Schaumann.

Kein Online-Unterricht

Online-Unterricht findet für die Bickeberg-Grundschüler aufgrund der Ergebnisse einer Umfrage nicht statt. Die technischen Ausstattungen in den meisten Familien reichen dafür nicht aus. Falls nötig, werden die 16 Kollegen des Primarbereiches ab Montag wieder zwei- bis dreimal wöchentlich bei jedem Schüler anrufen.