Ein echter Hingucker: Bill Belichick mit Kapuze. Foto: AP

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stresstest. Heute: Bill Belichick.

Stuttgart - Viele Menschen in diesem Land können mit American Football herzlich wenig anfangen. Die Faszination der Amerikaner für ein Spiel, in dem behelmte Hünen mit Gewalt ein Leder-Ei durch die gegnerischen Reihen tragen, während die Zuschauer frittierte Hühnerflügel in fluoreszierende Soßen tunken, erschließt sich nur ehemaligen Austauschschülern. Auch das Regelwerk erscheint Laien mindestens so rätselhaft wie Donald Trumps Außenpolitik oder Bill Belichicks Klamottengeschmack.

Der weiche Riese

Bill Belichick? Das ist der überaus erfolgreiche Übungsleiter der New England Patriots, einer Football-Mannschaft der amerikanischen Profiliga. Die Patriots sind die Finalisten im Superbowl. Das Endspiel gegen die Falcons aus Atlanta werden allein in den USA mehr als 100 Millionen Zuschauer im Stadion oder an den Bildschirmen verfolgen. Hymnengesänge und Staraufgebot inklusive. Diesmal soll Lady Gaga einen Auftritt bekommen. Und sehr wahrscheinlich wird Bill Belichick, der Mann an der Seitenlinie, wieder einen seiner sackartigen Kapuzenpullover tragen, in dem eine Kleinfamilie Platz finden könnte. Der 64-Jährige kann als ehemaliger Football-Spieler immer noch mit respektablen Türsteherschultern gefallen, die aber unter den kunterbunten Baumwoll-Gebirgen höchstens putzig wirken, auf jeden Fall alles andere als dynamisch.

Alles wirkt an Patriots-Cheftrainer Bill Belichick nur noch superweich und riesengroß und irgendwie auch zuckersüß – wie ein mutierter Marshmallow, aus dem ein missmutiger Kopf guckt. Bill Belichicks Stil macht mächtig Eindruck, so als hätte man einen Football direkt aufs Auge bekommen. Schon wegen dieser lustigen Verkleidung ist das Finale am 5. Februar absolut sehenswert.