Auch am Tag nach Ausbruch des Brandes war die Feuerwehr noch gefordert, nach Glutnestern Ausschau zu halten. Foto: Einsatz-Report 24

Ein Großbrand in der Lagerhalle eines Recyclingbetriebs in Appenweier hat die Feuerwehr die ganze Nacht auf Freitag auf Trab gehalten. Der Schaden könnte laut Polizei „im Millionenbereich liegen“. Die Brandursache ist noch unklar, Verletzte gibt es keine.

Die über Appenweier aufsteigende Rauchsäule war am Donnerstagabend kilometerweit zu sehen. Die Ursache war ein Feuer auf dem Gelände eines Recyclingbetriebs nahe des Autobahnzubringers. „Aus bislang unbekannter Ursache geriet eine Lagerhalle gegen 19.15 Uhr in Vollbrand“, teilt die Polizei mit.

,,Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand eine Halle mit tonnenweise gelagertem Sperrmüll auf 25 mal 50 Metern in Vollbrand. Kurz darauf stürzte die Halle sogar ein“, berichtete der diensthabendende stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Wegel am Donnerstagabend.

Die Flammen schlugen meterhoch in den Nachthimmel. Ein Großaufgebot der umliegenden Feuerwehren versuchte dem Brand Herr zu werden.

Löscharbeiten dauern die ganze Nacht hindurch an

Offenbar handelt es sich bei der Anlage um eine Umladestation mit Gewerbesortierhalle und einer Annahmestelle für Dämmmaterial sowie Gewerbe- und Siedlungsabfall im Außenbereich Appenweiers. Drei Baumaschinen konnten noch aus der in Flammen stehenden, etwa 1250 Quadratmeter großen Halle gerettet werden, der Rest fiel dem Feuer zum Opfer. Menschen befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht auf dem Werksgelände, verletzt wurde durch den Brand offenbar niemand.

Die eigentlichen Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden, die Nachlöscharbeiten beschäftigen die Wehrleute die ganze Nacht und bis weit in den Freitag hinein. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Wegel rechnete am Donnerstagabend damit, dass rund 100 Einsatzkräfte die ganze Nacht auf Freitag vor Ort sein würden.

Das Feuer in der Lagerhalle des Recyclingbetriebs war am Donnerstag gegen 19.15 Uhr ausgebrochen. Als die Feuerwehr Appenweier wenige Minuten später eintraf, standen  das   Gebäude und der darin gelagerte Sperrmüll bereits im Vollbrand. Foto: Einsatz-Report 24

Neben der Acherner Wehr waren auch Einsatzkräfte aus Kehl, Renchen, Achern, Offenburg und Lahr sowie das Technische Hilfswerk aus Achern und Offenburg mit verschiedenen Fahrzeugen und Spezialgeräten an der Brandbekämpfung beteiligt. Aus Lahr rückte der ABC-Messtrupp an. Die Kehler Wehrleute waren laut Mitteilung der Stadt bis 0.30 Uhr im Einsatz.

Laut Polizei waren die Nachlöscharbeiten am Freitag gegen 15 Uhr beendet, lediglich Löschwasser wurde noch abgepumpt. Die Brandursache war auch am Freitag noch unklar, „wenngleich nach derzeitigem Stand der Ermittlungen keine Hinweise auf eine mutwillige Entzündung vorliegen.“

Für Bevölkerung bestand laut Polizei keine Gefahr

Der Schaden könnte nach ersten Einschätzungen im Millionenbereich liegen. Die Ermittlungen zur Brandursache werden von den Beamten des Polizeipostens Appenweier geführt.

Die starke Rauchentwicklung führte zu einer Warnung der Bevölkerung über die Notfall-App Nina. Die Warnung wurde am Freitag gegen 11 Uhr aufgehoben. Allerdings habe zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden, teilt die Polizei mit. In der Umgebung fanden sicherheitshalber Messungen statt.

Warn-App Nina

„Nina“ ist eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellte App für Smartphones. Sie dient dazu, der Bevölkerung wichtige dringende Warnmeldungen zukommen zu lassen. Die App ist für Android- und IOS-Systeme verfügbar. Mehr Infos gibt’s auf der Webseite bbk.bund.de.