Finkes 16 Jahre beim SC Freiburg bedeuten immer noch die längste Amtszeit im deutschen Profi-Fußball. Foto: dpa

Ehemaliger Freiburg-Trainer wird in allerhöchsten Tönen gelobt. Abschlussveranstaltung des 65. Fußballlehrer-Lehrgangs.

Köln - Volker Finke ist vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) als neunter Trainer mit dem Ehrenpreis "Lebenswerk" ausgezeichnet worden und ist auch von Bundestrainer Joachim Löw in den allerhöchsten Tönen gelobt worden.

Der 71-Jährige Finke, dessen 16 Jahre beim SC Freiburg immer noch die längste Amtszeit im deutschen Profi-Fußball bedeuten, wurde am Donnerstag in Köln bei der Abschlussveranstaltung des 65. Fußballlehrer-Lehrgangs geehrt. "Du hast es absolut verdient", sagte der in der Nähe von Freiburg lebende Bundestrainer Löw in einer Videobotschaft: "Niemand anderes hat diesen Verein so geprägt wie du. Ohne dich wäre es dem SC Freiburg niemals möglich gewesen, aufzusteigen und da zu sein, wo sie jetzt sind. Das sage ich aus voller Überzeugung."

Löw hatte in den 70er und 80er Jahren selbst mehrere Jahre für den SC Freiburg gespielt. Vor Finke hatten Dettmar Cramer, Udo Lattek, Gero Bisanz, Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, Bernd Schröder und Erich Rutemöller die Auszeichnung erhalten.

Der frühere Studienrat Finke hatte 1990 mit dem Aufstieg des TSV Havelse in die 2. Bundesliga für Aufsehen gesorgt. Von 1991 bis 2007 war der gebürtige Niedersachse Chefcoach in Freiburg. Er stieg mit den Badenern dreimal in die Bundesliga auf und führte sie zweimal in den UEFA-Cup. Danach trainierte er noch von 2009 bis 2010 die Urawa Red Diamonds in der japanischen J-League sowie von 2013 bis 2015 die Nationalmannschaft Kameruns. Von Februar bis 2011 bis März 2012 war er zudem Sportdirektor des 1. FC Köln, mit dem er als zwischenzeitlicher Interimstrainer drei Siege in drei Spielen schaffte.

"Unter Finke wurden in Freiburg insbesondere im Bereich der Nachwuchsförderung viele Innovationen eingeführt, von denen später der gesamte deutsche Fußball profitiert hat", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Für Oliver Bierhoff, DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie, gehört er "zu den großen Querdenkern des deutschen Fußballs." Finke erklärte, er sei "dankbar, dass es in meinem Umfeld Menschen gab und gibt, die mit der Fußball-Blase nichts zu tun haben. Gerade deren Perspektive war für mich wertvoll und hat mir geholfen."