Für den Villinger Offensivspieler Nedzad Plavci (links) ist es ein besonderes Spiel. Er trug schon das Trikot der Rielasinger. Foto: Marc Eich

FC 08 Villingen – 1. FC Rielasingen-Arlen (Freitag, 18.30 Uhr). Die Vorfreude ist groß, für Hochspannung ist gesorgt: Im SBFV-Pokal-Viertelfinale empfängt der FC Villingen am Freitag den Oberliga-Rivalen 1. FC Rielasingen-Arlen in der heimischen MS Technologie-Arena.

Den beiden Teams steht nach fast genau acht Monaten Corona-Pause wieder das erste Pflichtspiel bevor. "Es ist für beide Mannschaften eine ganz neue Situation und schwer abzuschätzen, wo sie stehen", betont 08-Coach Marcel Yahyaijan. "Wir alle sind heiß auf dieses Derby. Wir wollen eine Runde weiterkommen, aber Villingen ist im eigenen Stadion der Favorit", sagt Michael Schilling, der Coach der Rielasinger.

Das Aufeinandertreffen hat es auf jeden Fall in sich. Die beiden Rivalen kennen sich bestens, auch aus dem Pokal. Im Achtelfinale 2016 gewann Rielasingen in Villingen mit 1:0. Das Endspiel 2019 entschieden die Nullachter gegen die Hegauer mit 3:1 für sich. Zuletzt schnappten sich die Rielasinger den Pott durch einen 3:0-Sieg gegen den SV Oberachern. Im DFB-Pokalspiel gab es nach dem Verzicht auf das Heimrecht bei Holstein Kiel eine 1:7-Niederlage.

Formation noch offen

Mit 1:0 bezwang die Elf von Trainer Michael Schilling im Oktober 2020 in der Liga die Villinger. "Dieses Spiel will ich nicht so hoch bewerten. Es war in Rielasingen auf Kunstrasen – und wir haben jetzt fünf, sechs neue Spieler an Bord", stellt Yahyaijan klar.

Für zusätzliche Brisanz sorgen gleich mehrere Akteure, welche schon die Trikots beider Klubs getragen haben. Mit Nedzad Plavci, Thomas Kunz und Frederick Bruno gehören drei Spieler zum 08-Kader, die bereits für die Rielasinger aufliefen. Dagegen sind Gianluca Serpa, Daniel Wehrle, Daniel Niedermann und Stephan Ohnmacht vier ehemalige Nullachter in Reihen der Hegauer. "Die Rielasinger spielen einen genauen Fußball und werden uns alles abverlangen", ist der 08-Coach überzeugt. Er sieht in Keeper Dennis Klose, Mittelfeldakteur Ivo Colic und Daniel Niedermann wichtige Säulen der Rielasinger.

Für die eigene Mannschaft hat Yahyaijan viel Lob, was die Corona-Pause betrifft, parat. "Großes Kompliment an meine Jungs. Sie haben viel in Kauf genommen, viel Zeit investiert und alles komplett mitgetragen." Deshalb erwartet er extrem motivierte Schützlinge. "Die Vorfreude ist riesig. Meine Spieler können es kaum erwartet, dass es endlich Freitag ist."

Welche Formation er auf den Rasen schickt, ließ Yahyaijan noch offen. "Es kann die Mannschaft vom Testspiel gegen den Freiburger FC sein, muss es aber nicht." Auf jeden Fall sind wohl alle Mann an Bord. Dies ist auch wichtig: Falls die Nullachter die Hürde Rielasingen überspringen, dann wartet gleich am Sonntag (15 Uhr) das Halbfinale – entweder daheim gegen den SV Oberachern oder beim Bezirksligisten Türkischer SV Singen.

Wegen Heimvorteil Favoritenrolle

Aufgrund des Heimvorteils schiebt Michael Schilling also den Nullachtern die Favoritenrolle zu. "Wir kennen die Villinger gut, sie uns aber auch. Am Ende könnten die mentale Stärke und der Kampfgeist entscheidet sein", sieht der Rielasinger Coach seine Mannen auch durch den jüngsten 6:0-Testspielsieg gegen Landesligist F.A.L. für die erste Plichtspielaufgabe seit dem vergangenen Herbst gerüstet.

Überhaupt war Schilling mit der Vorbereitung, die in Rielasingen richtig am 1. Juni begann, zufrieden. "Alle hatten richtig Spaß", ist der Trainer nun gespannt, wie das brisante Derby läuft. "Positiv ist auch, dass alle Mann an Bord sind."

Zugelassen für die Begegnung am Freitag sind insgesamt 500 Zuschauer. Alle Karten werden im Vorverkauf abgesetzt. Insgesamt hatte der FC 08 Villingen rund 2000 Ticketanfragen.