Stabübergabe: Matthias Lucks löst Michael Uhl ab
Mit einer Paradeaufstellung im Heubergstadion hat das Sanitätsunterstützungszentrum seinen Kommandeur, Oberstarzt Michael Uhl, in den Ruhestand verabschiedet und Flottenarzt Matthias Lucks das Kommando übergeben.
Stetten a. k. M.. Begleitet vom Heeresmusikcorps 10 leitete Generalstabsarzt Armin Kalinowski die Übergabe des Kommandos für das Sanitätsunterstützungszentrum von Oberstarzt Michael Uhl an Flottenarzt Matthias Lucks. Bürgermeisterstellvertreter Klaus-Dieter Halder bedauerte Uhls Weggang – er sei sechs Jahre lang für die Gemeinde ein verlässlicher Partner gewesen.
Halder unterstrich die Aussage Kalinowskis, Uhl habe sich in sehr hohem Maße mit seinem Amt identifiziert. Das Sanitätsunterstützungszentrum Stetten mit seinen Stabsabteilungen deckt regional den Südwesten der Republik ab und ist für den Ablauf und die Organisation der zugehörigen Sanitätsversorgungszentren, in denen Bundeswehrangehörige ärztlich behandelt werden, sowie für die "Sanitätsstaffel Einsatz" zuständig. Konkret umfasst der Zuständigkeitsbereich des Stettener Sanitätsunterstützungszentrums 80 Prozent der Fläche Baden-Württembergs.
Uhl bezeichnete die Garnisonsgemeinde als "unser Stammhaus", doch seine Dienststelle sei derzeit auf zwölf Standorte verteilt. Für ihn bliebe nur noch "Danke zu sagen für Ihre Einsatzbereitschaft, Ihren Idealismus und Ihre Kameradschaft", wandte sich der Scheidende an seine Mitarbeiter, ehe er an seine Schwerpunkte erinnerte: "Unser größter Teilbereich ist die Sanitätsstaffel Einsatz, heute geführt von Hauptmann Walter", dessen Staffel ein breites Aufgabenspektrum abdecke, etwa die Ausbildung zum Ersthelfer Alpha. Die Staffel stelle die Flugunfallbereitschaft in Laupheim sowie die Versorgung des Truppenübungsplatzes Heuberg sicher. In der Coronavirus-Pandemie habe die Staffel Intensivstationen im Raum Freiburg personell unterstützt und später das Impfzentrum in Stetten gemeinsam mit andern betrieben.
Auch dem Facharztzentrum Sigmaringen und den zehn Sanitätsversorgungszentren, die dem Stettener Zentrum unterstellt sind, zollte Uhl großes Lob: "Personalmangel und -fluktuation, eine leider suboptimale IT-Ausstattung, ungeheure Bürokratie und große Aufgabenvielfalt machen Ihren Dienst oft schwierig. Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich Ihnen meinen Respekt zolle." Er hoffe, dass künftig diesen Bereichen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werde: "Verdient hätten Sie es!"
Mit der Übergabe der Truppenfahne unter den Klängen des Heeresmusikkorps Ulm entband Generalstabsarzt Kalinowski Uhl von seinem Amt und übertrug das Kommando an Flottenarzt Matthias Lucks. Der Flieger- und Schiffsarzt ist in Stetten kein Unbekannter, leitete er doch von Februar 2015 bis Juli 2016 das Sanitätsversorgungszentrum in der Heuberggarnison, und auch privat hat der 60-Jährige die Hohe See gegen das Donautal getauscht. Er war Leiter des Marinestandortsanitätszentrums Kiel, des Sanitätszentrums Hamburg an der Führungsakademie der Bundeswehr und hatte das Multinationale Kommando Operative Führung in Ulm. Als Schiffsarzt war er bei der Durchsetzung des Embargos gegen Restjugoslawien 1994/95, auf der "Southern Cross" vor Somalia, in Kabul als sanitätsdienstlicher Planungsstabsoffizier und als leitender Sanitätsoffizier Ausbildungsunterstützung im Irak 2015 dabei.
