Beim Kunstrasenplatz des FC Tannheim kann man zwischenzeitlich das Gras wachsen hören. Der Untergrund wurde von Mitgliedern und Ehrenamtlichen unter Anleitung der Baufirma bereits verlegt. Foto: Zimmermann

Die Umwandlung des Hartplatzes des FC Tannheim geht in die heiße Phase, die so genannten Pro-Play-Platten sind bereits verlegt. Lieferengpässe und Kostensteigerungen aber sind auch hier Thema.

VS-Tannheim - Sportstätten im Allgemeinen sowie die Fußballplätze am oberen Stankert im Besonderen werden in Tannheim als wichtiger Bestandteil der Dorfstruktur und der allgemeinen Infrastruktur verstanden.

In den letzten Jahren stand für den FC Tannheim, der sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte, die Sanierung des Rasenplatzes und die umfassende Sanierung des Vereinsheimes im Vordergrund. Die Generalsanierung des sich in mangelhaftem Zustand befindlichen Hartplatzes in ein Kunstrasenfeld stand da immer noch aus.

Unzählige Bittgänge ohne Erfolg

Da das Ganze mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden ist, beschloss der Vorstand mit Rückendeckung und Zustimmung der Mitglieder dieses Großprojekt in Angriff zu nehmen. Vor einem Jahr wandte man sich daher erstmals an die Stadt um Unterstützung. Unzählige abschlägige Bittgänge signalisierten schnell, dass in absehbarer Zeit keinerlei Interesse für dieses Anliegen besteht, war von Vorstandsmitglied Volker Hammann zu erfahren.

Man blieb aber am Ball, wie man so sagt, und informierte Stadträte und Fraktionen über das Projekt, dessen Finanzierbarkeit und vor allem Notwendigkeit. Man wollte alle Möglichkeiten ausschöpfen, "denn es ging nicht um persönliche Animositäten, sondern um nachfolgende Generationen und den Erhalt der dörflichen Struktur", so Hammann.

Mit Gegen- und Richtigstellungen habe man unermüdlich um die Gunst und Einsicht der Stadträte gekämpft. Anfang Dezember habe der Gemeinderat mit einer überraschend großen Mehrheit dem Vorhaben zugestimmt.

Helferstunden en masse

Volker Hammann, als Vorstandsmitglied für die Genehmigung, Finanzierung und Abwicklung des Projekts, legt Wert darauf hinzuweisen, dass ihm das Vertrauen des Gemeinderats "Aufgabe und Verpflichtung" ist, das Bauprojekt im Rahmen der Planungen und Voranschläge zu bewerkstelligen. Der bauliche und somit Ausführungspart liegt in den Händen vom Vorsitzenden Guido Ganser und seines Stellvertreters Uwe Volk, Schriftführer Manuel Merz, Christian Blessing und Bauleiter Alexander Steudtner. Sie können sich dabei auf zahlreiche Helfer und Gönner aus dem Umfeld des Fußballclubs stützen. Über 800 ehrenamtliche Helferstunden kamen bereits zusammen, bis die Bauplatzfirma mit den Drainage- und Kunstrasenbelagsarbeiten beginnen konnte. Dazu gehört die Fertigstellung der Außenanlagen und Begrenzungen. Große Teile der Hänge am Wald mussten mit Granitblöcken und ausgegrabenen Wackersteinen gestützt werden, um nachrutschenden Boden abzufangen. Die 1000-Stunden-Marke wird letztlich deutlich überschritten werden.

Lieferengpässe und Preissteigerungen

Durch Preissteigerungen und Lieferengpässe von Baustoffen musste das Finanzierungskonzept angepasst werden. Durch die frühen Auftragsvergaben und die erfreuliche Unterstützung der Tannheimer Bevölkerung, allein die Spenden aus dem symbolischen Platzverkauf erbrachte eine fünfstellige Summe, kann man beruhigter auf die noch anstehenden Arbeiten blicken. Die Vorstandschaft kommuniziert nachdrücklich, dass noch weitere Kosten auf einen zukommen. Selbst nach Fertigstellung der Anlage wird der Schuldendienst den Verein noch auf viele Jahre hinaus erheblich belasten, wodurch man weiterhin auf das Wohlwollen der Mitglieder, Freunde und Gönner angewiesen ist.

Nach dem bisherigen guten Verlauf, der Gewährung von Zuschüssen durch die Stadt, die Ortsverwaltung und dem Südbadischen Sportbund, dem überwältigenden ehrenamtlichen Engagement und der soliden Finanzierung, sieht der Vorstand des FC Tannheim keinen Grund, sich Sorgen zu machen.