Mit einem essbaren Hefegebäck-Schlüssel übergab Architekt Elmar Heinemann nach der Sanierung das Hechinger Gymnasium wieder in die alleine Verfügungsgewalt von Rektorin Melanie Dreher. Foto: Stopper

Zurück in die Zukunft – das gilt auch für den kleinen Festakt, der am Freitag beim Hechinger Gymnasium gefeiert wurde. Die 2,3 Millionen Euro teure Sanierung der Altbau-Fassade ist fertig. Vorbild für die Gestaltung war der Zustand, wie er 1908 bei der Einweihung herrschte.

Hechingen - Allerdings nur von außen und nur optisch, wie bei der offiziellen Bauarbeiten-Abschlussfeier von Baubeteiligten, Stadtvertretern und Rektorin Melanie Dreher betont wurde. Innen ist die Schule topmodern, erst kürzlich wurden die Fachklassenzimmer saniert, für Ganztagsbetreuung, Mensa, Unterrichtstechnik und vieles mehr wird ständig investiert. Und pädagogisch herrschte früher auch ein ganz anderer Wind. Werner Schmid, einer der Gemeinderäte, die bei der Feier dabei waren, erzählte, dass in den 60ern, als er hier unterrichtet wurde, Schülern der Haupteingang strikt verboten war. Da durften nur die Lehrer das Haus betreten. Lange her.

Grüne Fensterrahmen fallen ins Auge

Zurück zur Sanierung, die zwei Jahre gedauert hat: Ins Auge fallen zunächst die grünen Fensterrahmen, die tatsächlich dem Anstrich von vor über 100 Jahren entsprechen. Dennoch war es möglich, hier noch sehr gut dämmende Scheiben einzusetzen. Dafür mussten spezielle Rillen in den Rahmen gefräst werden. Dadurch und durch die Dämmerung der obersten Decke sinkt der Heizaufwand und es werden nicht nur Heizkosten sondern auch zwölf Tonnen CO jährlich eingespart.

Denkmalschutz fordert Einsatz alter Handwerkstechniken

Auch der Fassadengips musste nach einem alten handwerklichen Verfahren aufgetragen werden. Hier, wie bei Dach, Blecharbeiten und Turmuhr hatte das Denkmalamt bei allem ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Als Hechinger Restaurator war Marek Leszczynski für die Turmuhr zuständig. Auch im Dachgebälk mussten Träger ausgetauscht und nach alter Handwerkstechnik eingesetzt werden. Die historischen Dachgauben wurden wieder eingesetzt, das Dach ganz neu gesetzt. Anlass für die Sanierung war ja gewesen, dass Dachziegel heruntergefallen waren. Eine nicht akzeptable Situation.

Stadt investiert viel Geld in Schulen

Viele weitere Details der Sanierung erklärten Architekt Elmar Heinemann und Michael Werner, der im Hechinger Bauamt für Hoch- und Tiefbau zuständig ist. Werner und auch Bürgermeister Philipp Hahn verheimlichten in ihren Ansprachen auch nicht, dass die Stadt in ihrer Schulen auch künftig viel Geld wird investieren müssen, um dem Anspruch als Schulstadt weiterhin gerecht bleiben zu können.