Bei der Ortsbegehung (von links): Dietmar Ribar, Bürgermeister Bernhard Waidele, Christian Pfundheller, Gitta Neumaier, die Gemeinderäte Kurt Schmieder, Silvia Lehmann und Wunnibald Lehmann vor dem Geländer, das saniert oder erneuert werden soll. Foto: Eveline Kern

Die Salzbrunnenstraße in Schapbach bleibt ein Sorgenkind der Doppelgemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach. In einer Sondersitzung des Gemeinderats wurde nun über die Mängel gesprochen – und darüber, wie teuer die Behebung dieser wird.

Die Ergebnisse einer Inspektion der Querdohlen des Straßenentwässerungsnetzes per Kamera waren ernüchternd. Bis zu 250 000 Euro Mehrkosten könnten auf die Gemeinde zukommen.

Von 17 untersuchten Regenwasserleitungen sind 13 mit einer Gesamtlänge von etwa 130 Metern so schadhaft, dass eine Erneuerung vorgenommen werden muss. Die neuen Rohre sollen im Zuge dessen tiefer gelegt werden, da dadurch auch die Verlegung von Kabeln und Leerrohren über der Straßenentwässerung vorgenommen werden kann.

Bei dem Ortstermin am Dienstag erläuterte Dietmar Ribar vom Ingenieurbüro Zink den Befund über den Zustand der Straße: „Bei der Inspektion mit der Kamera sind wir auf Betonrohre gestoßen, die nicht verzeichnet waren.“ Bürgermeister Bernhard Waidele merkte an, dass diese in den 1960er-Jahren verlegt worden seien. Auf einer Länge von etwa 130 Metern „ist alles kaputt“, so Ribar. Seiner Meinung nach ist es ein Wunder, dass das Wasser bisher so ablief.

Reflexionsrisse festgestellt

Drei Regenwasserleitungen können seinen Ausführungen nach belassen werden. „Die Querungen müssen konsequent aufgegraben und tiefer gelegt werden,“ so Ribar. Für diese Maßnahmen sind 68 000 Euro anzusetzen. Außerdem wurden bei den bisherigen Arbeiten Reflexionsrisse über die gesamte Strecke festgestellt. Rund 48 600 Euro würde die grundhafte Sanierung über 360 Meter kosten, denn laut Ribar muss auch die mürbe Tragschicht erneuert werden.

Ein weiterer Brocken ist das Geländer entlang des Bachs. Aktuell ist es lediglich eine Absturzsicherung für Fußgänger, eigentlich sollte es auch Fahrzeuge parieren können. Ebenfalls zu überdenken sei eine Verlängerung entlang des zu erneuernden Gehwegs. Das wären rund 59 000 Euro – eine Sanierung des bestehenden Geländers wäre mit etwa 26 000 Euro günstiger, doch muss dies laut Ribar versicherungstechnisch abgeklärt werden.

Erneute Aufgrabung

Weitere Stationen waren die Stützmauern am Spielplatz, die im Zuge der Arbeiten entfernt wurden (26 000 Euro), und des gegenüberliegenden Grundstücks (16 600 Euro). Weiterhin steht zur Entscheidung an, ob die Stichstraße am Spielplatz zur Erschließung der freien Bauplätze befestigt werden soll, mit oder ohne Randbegrenzung. „Im Nachgang kam noch ein großes Paket dazu, denn im Zuge der Straßensanierung verlegt das Überlandwerk Mittelbaden Leerrohre für den Glasfaseranschluss,“ informierte Ribar.

Weiterhin werden vorhandene Freileitungen durch Erdkabel ersetzt. Die gegenüberliegende Straßenseite werde noch einmal aufgegraben, weil eine neue Trafostation gebaut wird. Ab dort werde es einen gemeinsamen Graben geben, und Synergieeffekte können genutzt werden. In der nachfolgenden Gemeinderatssitzung nahm das Gremium die Ausführungen von Ribar zur Kenntnis.

Gesamtkosten auf 855 000 Euro geschätzt

Beschlossen wurde die Vergabe der Arbeiten zur Erneuerung und Tieferlegung der Straßenentwässerung an die Firma Huber Bau (68 000 Euro). Wie und ob die erläuterten Maßnahmen durchgeführt werden, wird Thema einer der nächsten Sitzungen sein. Stand November 2022 wurden die Gesamtkosten für die Sanierung der Salzbrunnenstraße auf 855 000 Euro netto geschätzt – ohne Berücksichtigung der Förderung einzelner Maßnahmen.