Großer Sturm, große Linde, großer Einsatz. Im Juli waren alle gleich zur Stelle, als es um´s Aufräumen auf dem Salmendinger Friedhof ging. Foto: Fotos: Straubinger

Friedhofslinden: Ortsvorsteher Erwin Straubinger plädiert für den Ausgleich im wertvollen Baum-Ensemble

Denkmäler, das sind ja nicht immer nur Gebäude. Es gibt auch Naturdenkmäler. Das wichtigste Salmendinger Naturdenkmal ist nach einem Sturm aus dem optischen Gleichgewicht geraten. Ortsvorsteher Erwin Straubinger sinnt auf Abhilfe.

Burladingen-Salmendingen. Er ist ja ein ganz ruhiger und besonnener Mensch, der Salmendinger Rathauschef. Aber wenn er über die uralten, wertvollen Friedhofslinden seines Dorfes spricht, ist ihm das emotionale Engagement anzumerken. Die hohen, mächtigen Linden, werden ja auch regelmäßig gepflegt und zurechtgeschnitten. "Einen Glücksfall", nennt Straubinger, dass der Fachmann dazu sogar aus dem eigenen Dorf kommt und Ortschaftsrat ist: Marcel Mayer, Inhaber der Firma Ropeworker. Mayer erledigt derlei schwierige Arbeiten in luftiger Höhe seit einigen Jahren auch auf dem Friedhof seines Ortes.

Vom Glücksfall konnte im Juli beim schweren Sturm keine Rede mehr sein. Eine Linde fiel um, beschädigte mit ihrer ausladenden Krone einige Grabsteine und lag quer über dem ganzen Friedhof. "Aber ehrlich", erzählt Straubinger im Gespräch mit unserer Zeitung über den unverhofften Einsatz, "da waren alle ganz schnell vor Ort, die Feuerwehr, der Marcel Mayer und einige Helfer, und haben so richtig geschafft".

Viele Hände machen schnell ein Ende und so sah der Friedhof bald wieder aufgeräumt aus und hinterher gönnten sich alle Döner im Feuerwehrhaus, plaudert Straubinger über den Aprés-Einsatz der fleißigen Mannen. Allerdings, so ganz zufrieden ist der Rathauschef noch nicht. Denn das Baum-Ensemble von je drei Linden die sich gegenüberstehen ist jetzt aus dem optischen Gleichgewicht geraten. Es klafft eine Lücke. "Das sieht komisch aus", sagt Straubinger und deshalb habe der Ortschaftsrat beschlossen, anstelle des umgefallenen Baumes wieder eine neue Sommerlinde zu pflanzen.

Und weil die Linde direkt gegenüber nach dem gewaltigen Sturm auch nicht mehr so hundertprozentig verkehrssicher sei, soll auch die gefällt und an ihrer Stelle ebenfalls ein junger Baum gepflanzt werden. Dann umrahmen letztlich zwei alte, mächtige Bäume jeweils einen jungen. Fast so, wie bei der demografischen Alterspyramide der Stadt Burladingen.