Traditionelle Musik wird beim Sackpfeifen-Festival geboten. Foto: Breisinger

„Sackpfeifen in Schwaben“ hieß es am Wochenende zum wiederholten Male in Balingen, denn die Volkstanzgruppe Frommern hatte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Gäste aus mehreren Ländern zu Gast.

Allerdings waren es nicht wie in der Vergangenheit bis zu 20 Gruppen, sondern „nur“ sieben, die aber gleichwohl ihr Können an Sackpfeife und Dudelsack interessierten Zuhörern zeigten.

Los ging es bereits am Mittwoch auf der Albvereinsbühne auf der Gartenschau mit dem Volksliedersingen des Zollergaus des Albvereins und einem kleinen Konzert von „Urmuli“ aus Georgien, das in diesem Jahr das 30-jährige Bühnenjubiläum feiert.

Weitere Auftritte auf Plaza, Albvereins- und Hauptbühne fanden am Wochenende statt. Da die anderen Gruppen erst im Verlaufe der Woche eintrafen, gab es mit den georgischen Volksmusikern ein weiteres Stelldichein beim Wirtshauskonzert im Haus der Volkskunst.

Gute Stimmung im Haus der Volkskunst. Foto: Breisinger

Das zweite Wirtshauskonzert fand am Freitag statt ohne „Urmuli“, da diese außer auf der Gartenschau auch am Sonntagabend bei freiem Eintritt beim Abschlusskonzert in der Ostdorfer Medarduskirche auftraten. Zuvor gab es zu einen kleinen Empfang für die Gäste mit Balingens Oberbürgermeister Dirk Abel.

Das dritte Wirtshauskonzert mit erneut großer Besetzung ging am Samstag über die Bühne. Mit dabei war „Sons Insulare Sardinia“. Als gewöhnungsbedürftig nahm der ein oder andere Besucher die äußerst hohen und schrillen Töne des bretonischen Musikduos Romain Sponnagel am Bombarde und Dominig Mahé am Biniou wahr. Hatten sich die Ohren allerdings erst einmal an diese gewöhnt, zogen die Bretonen mit ihrer Musik alle schnell in ihren Bann.

Es darf getanzt werden. Foto: Breisinger

Das Trio „Manol Radichev“ aus einem kleinen Bergdorf in Bulgarien begeisterte ebenfalls mit den Künsten auf der Gaida, der bulgarischen Sackpfeife. „Es ist für uns wie ein Fest“, meinte ein Mitglied der belgischen Stammgäste „Het Brabants Volksorkest“. Das Septett zeigte, wie gut der Dudelsack mit Geige, Kontrabass, Klarinette und Akkordeon harmoniert und dass in dieser Formation auch problemlos eine Polka gespielt werden kann.

Dudelsack, Einhandflöte und Trommel

Das Zusammenspiel von Dudelsack, Einhandflöte und Trommel in Perfektion boten „Xeremie de Sóller“ aus Mallorca an. Die Spanier zeigten in beeindruckender Art, dass zu dieser Musik perfekt getanzt werden kann. „In den kleineren Dörfern Mallorcas ist die volkstümliche Musik eine große Geschichte mit viel Tradition“, meinte der Vorstand der Volkstanzgruppe Frommern, Manfred Stingel.

Beim Auftritt der galizischen Stammgäste „Xistra de Coruxo“ erreichte die Stimmung ihren Siedepunkt und Galizier, Mallorquiner, deutsche Gäste und Mitglieder der Volkstanzgruppe enterten die Tanzfläch.

„Die Gartenschau ist bald vorbei, und es bedarf neuer Veranstaltungen, um unsere Kultur und das Haus der Volkskunst am Leben zu halten. In diesem Fall bietet sich solch ein Wirtshauskonzert mit gutem Essen und zwei, drei Gruppen als langfristiges Konzept an, das eine ganz andere Atmosphäre wie Auftritte auf großen Bühnen bietet“, blickte Stingel voraus.

Stingel: Haben uns einen Namen gemacht

Und weiter: „Mit „Sackpfeifen in Schwaben“ haben wir uns in all den Jahren in der Szene einen Namen gemacht und gehören mittlerweile zu einem der drei Hauptzentren der Sackpfeifen- und Dudelsackmusik. Da wir aber zentraler als die anderen beiden Städte in Frankreich und Tschechien gelegen sind, bekommen wir immer viele Gäste, zumal wir im Haus der Volkskunst auch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten können und es bei uns auch Proberäume gibt“ ergänzte Stingel.