Die Dammschüttungen sind bereits fertig, jetzt geht es an der A 5-Anschlussstelle Rust/Ringsheim an den Brückenbau. Foto: Rein Foto: Lahrer Zeitung

Autobahn: Bauwerk über die Autobahn soll in zwei Jahren fertig sein / Kosten von 6,8 Millionen Euro

Die Kiesaufschüttungen an der Autobahn-Anschlussstelle Rust/Ringsheim sind abgeschlossen. Nun folgt der Brückenbau, der nach rund zwei Jahren für einen besseren Verkehrsfluss zum Europa-Park sorgen soll. Am Donnerstag war offizieller Spatenstich.

Rust/Ringsheim. Mit dabei waren Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Landrat Frank Scherer, Bürgermeister der Umlandgemeinden sowie Europa-Park-Chef Roland Mack samt der nahezu kompletten Geschäftsleitung. Eine Abordnung der Musikkapelle Rust umrahmte den Festakt.

Gerald Schmidt, Baureferatsleiter beim Regierungspräsidium, erklärte, man habe Grund zur Freude, denn mit Abschluss der Maßnahme werde sowohl die Leistungsfähigkeit der Anschlussstelle als auch die Verkehrssicherheit wesentlich erhöht sein. Der knapp 6,8 Millionen teure Umbau sieht zwei neue Brücken über die Autobahn, eine Ampel statt des Kreisels auf der Westseite sowie die Anpassung der Rampen vor.

Es sei ein Zeichen nachhaltiger Verkehrspolitik, betonte Schäfer in ihrer Rede. Die Maßnahme werde positive Auswirkungen auf die Infrastruktur der ganzen Region haben und besonders den Standort Europa-Park stärken.

Seit 2001 besteht der Autobahnanschluss. Mit zunehmenden Park-Besucherzahlen, verbunden mit einem höheren Verkehrsaufkommen, wurden bereits Verbesserungen erzielt, etwa die Verlängerung der Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen und der Ausbau der Kreisstraße mit Wechsellichtzeichen sowie ein zusätzlicher Fahrstreifen von Süden zum östlichen Kreisel. Ein ICE-Halt wäre das i-Tüpfelchen, so Schäfer, da bedürfe es noch einiger Überzeugungsarbeit bei der Bahn.

Der Brückenbau orientiere sich an einem sechsspurigen Ausbau der Autobahn. In den vergangenen sechs Jahren habe es 120 Unfälle (viele Auffahrunfälle) mit insgesamt 1,2 Millionen Euro Schaden gegeben. Die zweispurige Brücke mit einer intelligenten und modernen Ampelregelung sei im öffentlichen Interesse, sagte Landrat Scherer. Die Kreisstraße nach Rust werde so noch mehr an Wert gewinnen. Zudem würden die Ortsdurchfahrten entlastet.

Roland Mack betonte, dass der Europa-Park Inzwischen "ein Highlight im internationalen Tourismus" sei. Man wolle zwar Wachstum, aber zuallererst den Kunden faire Angebote machen. Rund 50 Prozent der Park-Besucher reisten mit der Bahn an, sagte Mack und nahm den Ball von Schäfer auf: "Wir haben den Autobahnanschluss Rust hinbekommen, dann schaffen wir den ICE-Halt auch noch." Zur Zeit des Baus der Anschlussstelle 2001 hätten rund 2,9 Millionen Menschen pro Jahr den Park besucht. Heute seien es doppelt so viele.

Zeitplan: Bereits im Sommer 2017 wurde als vorgezogener Ausgleich ein Ersatzhabit für Eidechsen geschaffen. Anfang 2018 erfolgten Rodungen mit anschließender Dammaufschüttung für eine Fahrbahn mit zwei Fahrstreifen. Nach dem Bau der ersten Brücke wird die bestehende abgerissen und ebenfalls neu errichtet. Der Kreisel weicht zugunsten einer Ampel. Noch in diesem Jahr wird auf der Autobahn die Baustelle für den Mittelpfeiler eingerichtet, auf dem beide Brücken aufliegen werden.

Kosten: 6,8 Millionen, davon trägt der Bund 5,4 Millionen Euro, das Land (Fördermittel) und der Ortenaukreis jeweils 700 000 Euro.