Die Spieler des Zweitligisten RC Rottweil (gelbe Trikots) können erst im Frühjahr 2021 in die neue Rugbysaison starten. Foto: Rudolf

Rugby: Geplanter Saisonstart im September wird auf das Frühjahr 2021 verschoben. Tagung in Hannover. 

Aufgrund der aktuellen Entwicklung mit bundesweit steigender Zahl an Covid-Erkrankungen hat der Rugby-Bundesliga-Ausschuss (RBA) beschlossen, dass der für die 1. und 2. Bundesliga geplante Saisonstart mit den fertiggestellten Spielplänen am 12./13. September aufgehoben wird.

Der RBA plant nun den Wiederbeginn des Spielbetriebes im Frühjahr 2021. Die Vertreter der Bundesliga-Vereine beim Deutschen Rugby-Verband (DRV) sahen nach intensiver Aussprache bei ihrem Treffen am Samstag in Hannover einen Saisonstart weder für Mitte September noch Mitte Oktober als realistisch und sicher durchführbar an. Dem Meeting ging eine monatelange und äußerst intensive Ausarbeitung von zusätzlichen Maßnahmen mit Hygienekonzepten sowohl für die Spieler wie auch die Zuschauer für den Saisonstart voraus. Schon beim Wiedereinstieg in den Trainingsbetrieb zur Vorbereitung der neuen Saison waren diese Konzepte maßgebend.

Wie die anderen Vereine hat auch der RC Rottweil für das Mannschaftstraining ein angepasstes "Return-to-Play-Konzept" sowie und ein Hygiene-Konzept entwickelt. Diese Maßgaben werden weiterhin gelten und strengstens beachtet werden.

Noch vor wenigen Wochen hat sich Colin Grzanna, Cheftrainer Athletik und Medizin beim DRV, vorsichtig optimistisch geäußert bezüglich der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im gesamten Bundesgebiet im September. Damals gab die Entwicklung der gesamtdeutschen Pandemielage und vor allem auch die Lockerungen der Schutzverordnungen der einzelnen Länder noch Grund für diesen vorsichtigen Optimismus. Aktuell lehnt er den Spielbetrieb ab, da vieles unwägbar ist und ein geregelter Spielbetrieb bis in den Herbst hinein nicht möglich sein wird. Hinzu kommen derzeit sehr unterschiedliche Vorgaben mit zu erwartenden kurzfristig erlassenen Einschränkungen in den einzelnen Bundesländern, die eine Spieldurchführung nicht zu lassen.

Karl-Heinz Bahr, Vorsitzender des RC Rottweil trägt den Beschluss vom Samstag in vollem Umfang mit: "Wir haben in Hannover einen sehr einvernehmlichen und vernünftigen Beschluss gefasst." Der Verlauf der letzten Wochen hat gezeigt, dass es zu ständig steigenden lokalen/regionalen Ausbrüchen kommt.

Kontaktsport Rugby kollidiert mit Hygiene-Empfehlungen

Und Bahr weiter: "Rugby ist eine Kollisionssportart mit vielen – vielleicht auch zu vielen – potenzielle Kontaktpunkten, die mit den derzeitigen alltäglichen Hygiene-Empfehlungen kollidieren. Für uns gilt: Die kollektive Gesundheit im Team geht vor. Für unsere Spieler und ihren Trainer Gustavo Lopez gilt es nun, sich auf die neue Situation einzustellen. Das Team hat sich seit Mai intensiv auf den Saisonstart vorbereitet. Ziel war es, die neue Saison ähnlich dominant zu absolvieren, wie im vergangenen Herbst, als der RCR die Vorrunde in der 2. Bundesliga-Süd ungeschlagen abschließen konnte."

Trotz der erneuten Zwangspause gibt sich Karl-Heinz Bahr zuversichtlich. "Ich bin überzeugt, dass unser Trainer Gustavo Lopez mit seinen Cracks trotz dieser einschneidenden Änderungen intensiv und motiviert weiterarbeiten wird. Der DRV erlaubt Freundschaftsspiele regional, wenn die gültigen Hygienevorgaben eingehalten werden können. Wir werden sicher das eine oder andere Spiel gegen baden-württembergische Teams zustande bringen. Alle Vereine müssen sich nun mit solchen Absprachen neu organisieren."

Ob der DRV mit dieser Entscheidung zu einer Umstellung des Spielbetriebes auf die Jahressaison (Vorrunde im Frühjahr, Rückrunde im Herbst) umstellt, entscheidet der Deutsche Rugby-Tag (DRT, Versammlung aller Rugby-Vereine), die am 7. und 8. November in Mönchengladbach stattfindet.