Ist mit Knauf eine Alternative möglich? Foto: Reinhardt

Schlechte Nachrichten für die Lauffener Pläne: In Sachen Nahwärmeversorgung geht es noch nicht los.

Unerfreuliches stand auf der Agenda der gemeinsamen Sitzung von Ortschafts- und Gemeinderat am Dienstagabend. Bürgermeister Ralf Ulbrich berichtete über den Stand der Nahwärmeversorgung in Lauffen. Nachdem aufgrund diverser Schwierigkeiten, so der Bürgermeister, sowohl Planungs- als auch der daraus folgende Ausschreibungsprozess beim Planungsbüro ins Stocken geraten war, habe die Verwaltung zusammen mit Ortsvorsteher Karl Heinz Maier, in mehreren Gesprächsrunden mit dem Büro Zelsius die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit erörtert. Dabei wurde einvernehmlich beschlossen, den bisherigen Planungsauftrag sofort aufzuheben.

Die Gemeinde muss sich nun einen neuen Partner suchen. Das bedeutet, dass mit einer Vorentwurfsplanung ein Neustart ansteht. Ein erneute Ausschreibung sei unabdingbar. Ein Vergabe, so Ulbrich, könnte bereits im April erfolgen. Indes: Eine Realisierung des ersten Bauabschnitts noch in diesem Jahr sei nicht mehr möglich.

In Vorgesprächen sei von einem Büro die Frage nach einer „Contracting-Lösung“ in den Raum gestellt worden. Allerdings: Der spätere Betrieb des Netzes wäre dann nicht mehr in der Hand der Gemeindewerke und somit wäre auch die Preisgestaltung durch den Gemeinderat nicht mehr gegeben. Der Vorteil für die Gemeinde wäre, dass kein Personal für den Netzbetrieb vorgehalten werden müsste.

Idee schmeckt nicht

Dies schmeckte jedoch den Räten überhaupt nicht. Ortsvorsteher Karl Heinz Maier (CDU) konnte sich damit „nicht anfreunden“. Leute, die an die Nahwärme angeschlossen werden wollten, so Maier, werden hingehalten und springen möglicherweise wieder ab. Hubert Holl (DUL) war der Ansicht, dass den Planern auch die Alternative der erneuerbaren Energien mit auf den Weg gegeben werden solle. Dabei brachte er auch Hochleistungswärmepumpen ins Spiel. Für Gerhard Stern (SPD) ist das Contracting keine Lösung. „Wir als SPD-Fraktion können diesem Konstrukt nicht zustimmen“.

Siegfried Vosseler (DUL) brachte die Firma Knauf ins Gespräch. Mit der Abwärme des Betriebs könnte man ganz Lauffen versorgen. Doch durch die Energiekrise habe sich Knauf auch Alternativen für die Nutzung der Abwärme im eigenen Betrieb gesucht. Ulbrich sagte darauf, dass man immer mit Knauf in Verbindung stehe. Trotz der Eigennutzung der Abwärme durch Knauf wäre immer noch genügend Energie zur Wärmeversorgung in Lauffen vorhanden. Anja Stumpf (SPD) wollte noch wissen, welche Kosten bis jetzt angefallen sind. Ralf Ulbrich sprach von 40 000 Euro.

Die Neuausschreibung wurde einstimmig beschlossen. Das Contracting-Modell blieb vorerst außen vor.