Verwaltung: Weniger Platz für Schwenninger Museumsquartier als gedacht / Stadt will Uhrenfabrik kaufen

Villingen-Schwenningen (mk). Wieder einen Rückschlag hinnehmen müssen die Macher und Befürworter des Großprojekts Bürk-Areal in Schwenningen. Bereits seit geraumer Zeit ist angedacht, das Uhrenindustriemuseum, das Heimatmuseum sowie die Städtische Galerie als großes kulturelles Areal zwischen Bürk – und Bertha-von-Suttner-Straße im Schwenninger Oberdorf zu vereinen. Hierzu gab es im vergangenen Herbst einen Gemeinderatsbeschluss, der die Planungen vorantreiben sollte.

Laut Vorlage zum Verwaltungs- und Kulturausschuss, der am Mittwoch, 14. Juli, tagt, ist mittlerweile ein erstes Museumskonzept erstellt worden. Was das Konzept jetzt schon zeigt: So, wie das Museumsquartier als Neubau neben dem Uhrenindustriemuseum eigentlich angedacht war, lässt es sich nicht realisieren. Denn: Es ist schlichtweg zu wenig Platz vorhanden – und das aus mehreren Gründen. Da ist unter anderem das Wohngebäude in der Bürkstraße nebenan, zu dem der baurechtlich erforderliche Mindestabstand nicht gegeben ist. Da sind auch die 44 Stellplätze, von denen nicht wie geplant 25 Prozent durch Fahrradstellplätze ersetzt werden können, sodass auch ein geeigneter Zugangsbereich des Neubaus nicht möglich wäre. Die vielfältigen Anforderungen des Areals – "Parkierung", "Ausstellungen", "Veranstaltungen" sowie "Anpassung an den denkmalgeschützten Bestand" – machten eine einfachere Planung mit geringem baulichen Aufwand zudem unmöglich.

Doch aufgeben möchte die Verwaltung das Projekt, das bereits in der Vergangenheit für genügend Diskussionsstoff in den Gremien gesorgt hat, nicht. Die Alternative, in der das Raumkonzept umsetzbar sein und es keine Abstands- und Größenprobleme geben soll: der Kauf der Württembergischen Uhrenfabrik, in der das Uhrenindustriemuseum sowie in den Obergeschossen Mietwohnungen untergebracht sind. Derzeit ist die Wohnungsbaugesellschaft mbH (WBG) Eigentümerin des denkmalgeschützten Gebäudes inklusive der Nebengebäude Kesselhaus und Bunker, die laut Verwaltung offen für Verhandlungen sei. Der Baukomplex, der in ein neues Sanierungsgebiet "Innenstadt Schwenningen" aufgenommen werden soll, mit einer Nutzfläche von etwa 3000 Quadratmetern erfülle alle Anforderungen, auch die Erschließung der Räume sei einfacher, und es blieben genügend Freiflächen, "um den Altbau mit seiner aussagekräftigen historischen Anmutung wahrnehmen zu können." Klar ist aber auch: Bei der Alternativlösung fiele das Museumsquartier um einiges kleiner aus als ursprünglich geplant.