Gewohnt kritisch: Die nächste Generation prüfte den Ferienzauber schon mal – und fand ihn richtig gut. Fotos: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste Hälfte des Rottweiler Ferienzaubers bringt Auslastung von gut 85 Prozent / Veranstalter ziehen positive Bilanz

Von Bodo Schnekenburger

Rottweil. Eine positive Zwischenbilanz zieht das Ferienzauber-Team nach zweieinhalb Festival-Wochen. Bei den Kartenverkäufen liegt man auf Kurs und auch mit dem Biergartenbesuch sind die Veranstalter zufrieden.

Klar, Grund zu klagen findet man immer. Dass sich zeitweise ein überpünktlicher 18-Uhr-Regen eingestellt hatte und erst für ungemütliche Nässe, dann für biergartenfeindliche Kühle sorgte, ist nicht zu ändern. Überhaupt war’s dieses Jahr unterm Wasserturm recht kühl. An den Wochenenden und manchmal auch unter der Woche haben sich allerdings viele ihre Laune davon nicht verderben lassen und allenfalls den Heimweg ein halbes oder auch ganzes Stündchen früher angetreten.Nebeneffekt: Die nachbarschaftlichen Verhältnisse – Stichwort Anwohner – wurden nicht allzu sehr belastet. Dazu trug auch die inzwischen bewährte Struktur des Veranstaltungsgeländes bei: Öffnung des Zeltes nach Süd-Südwest und die Schaffung einer Platz-Situation mit verschiedenen Angeboten an den Außenrändern definieren nicht nur optisch "den" Ferienzauber unterm Wasserturm, sondern sorgen auch für einen reduzierte Lärmpegel in Richtung Wohnbebauung. Und dass der neue Zugang von der Heerstraße her nicht nur dieser Idee Rechnung trägt, sondern auch wetterfest ist, lernten viele Besucher schätzen.

Was das Programm jenseits der kostenfreien Abende anlangt, so bestätigen rund 3700 zahlende Gäste die Wahl der Veranstalter. Gleich zur Eröffnung hieß es beim Auftritt des Chaos-Theaters "Oropax": ausverkauft! Fünf von neun Abendveranstaltungen – viel Comedy war dabei, und richtig gutes Kabarett, zum Beispiel von Django Asül – fanden vor vollem Haus statt. "Das hat’s, glaube ich, noch nie gegeben", meint Ferienzauber-Geschäftsführer Mike Wutta. Angesichts zumindest zweier weiterer sehr gut besuchter Veranstaltungen ist eine rechnerische Auslastung von gut 85 Prozent realistisch. Damit sind auch Programmpunkte darstellbar, die von vorneherein nicht als große Renner gelten, für den Charme und den Ruf des Ferienzaubers aber unverzichtbar sind. In diesem Jahr "leistete" man sich einen Abend mit dem "GlasBlasSing-Quintett", das sein Publikum rundherum begeisterte.

Was von vorneherein eigentlich anders gedacht war, wurde zur Bauchlandung. Die Vorverkaufszahlen für den letzten Abend, die Streiche der "Wildecker Herzbuben" schleppten sich zäh und klebten irgendwann unter der 100-Personen-Marke fest. Was nichts über den Abend sagt, denn auch hier zeigte sich das Publikum begeistert. "Dass schon in der ersten Minute die Stimmung da ist, habe ich noch nie erlebt", resümierte Wutta. Jetzt wird umgezogen. Am Mittwoch geht der 22. Rottweiler Ferienzauber im Kraftwerk weiter.