Äußerst anspruchsvoll waren die Übungsherausforderungen auf dem Katastrophenschutzübungsgelände Foto: Feuerwehr Foto: Schwarzwälder Bote

Übung: Rettungskräfte aus dem Kreisgebiet testen in heißer Übung ihre Möglichkeiten

Kreis Rottweil. In den frühen Morgenstunden kam es im Rheingraben zu einem schweren Erdbeben mit starken Verwüstung des gesamten Gebietes. Neben einem riesigen Trümmerfeld gibt es auch viele Brände, lautete das Szenario einer groß angelegten Katastrophenschutzübung aller Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Rottweil auf dem Gelände des Zivilschutzausbildungszentrums in Eiken (Schweiz).

Rund 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk, Rettungshundestaffel und der Bergwacht wurden vor Ort mit sehr herausfordernden Katastrophen-Situationen konfrontiert. Die Rettungshundestaffel Rottweil-Hegau durchsuchte mit mehreren Hunden ein Trümmerfeld, Auch Helfer des Roten Kreuzes waren in die Suche eingebunden. Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr wurden zur Rettung verletzter Personen eingesetzt, wobei Keller und Schachtanlagen durch Trümmerteile versperrt waren, sodass das THW mit schwerem technischem Gerät den Weg freimachen musste. Nach der Befreiung verschütteter Personen wurden diese in die Obhut des DRK gegeben.

Bei einem Gebäudebrand galt es, vermisste Personen aufzuspüren und natürlich auch die Brandbekämpfung in Angriff zu nehmen.

Auf dem Nachbargrundstück war indes eine in einem Druckbehälter gelagerte Flüssigkeit in Brand geraten. Mit einem schnellen Schaumangriff wurden Feuer und Gefahr eingedämmt. Ein zweiter Druckbehälter wurde mit Wasser gekühlt. Personen, die sich bei einer Verpuffung verletzt hatten, wurden geborgen und dem Rettungsdienst des DRK übergeben. In einem stark verrauchten vierstöckigen Gebäude mussten Personen über tragbare Leitern und die Hubarbeitsbühne der Feuerwehr Rottweil gerettet werden.

Die Feuerwehrkräfte der Führungsgruppen Rottweil und Sulz wurden an den Einsatzstellen als Abschnittsleiter eingesetzt, die Führungsgruppe Oberndorf übernahm die technische Einsatzleitung und koordinierte das Geschehen vom Abrollbehälter "Einsatzleitung" aus, der seit 2012 in Oberndorf stationiert ist. Die Feuerwehr-Einsatzleitung wurde von Führungskräften der anderen Hilfsorganisationen unterstützt.

Den Übungshöhepunkt bildete der Einsatz in einem extra mit Holz befeuerten "Brandhaus". Schweißgebadet berichtete ein Atemschutzträger, welche Belastungen bei den sommerlichen Temperaturen auf den Körper wirkten. "Im Gebäudeinneren kann es zwischen 400 und 750 Grad Celsius heiß werden", so ein Beobachter des Zivilschutzausbildungszentrums.

Die Heißausbildung ist ein wichtiger Bestandteil für die Innenbrandbekämpfung durch ausgebildete Feuerwehrkräfte, wobei auch Frauen in beeindruckender Weise ihren Mann stehen. Kreisbrandmeister Mario Rumpf und der Leiter des Katastrophenschutzes beim Landkreis Rottweil, Ulrich Niefer, zeigten sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. Im Nachgang werden nun in Folgegesprächen die Übungsabläufe der einzelnen Organisationen nachbereitet, um Verbesserungspotenzial auszumachen. Bei einem Helferfest im Herbst können die sich so ausgezeichnet in Szene setzenden Ehrenamtlichen dann auch mal einen "Löscheinsatz" auf sehr gemütliche Art und Weise hinter sich bringen.