Der Vorstand des VdK Rottweil mit Gertrud Hermle (Fünfte von links) und Mitgliedern, die seit 40 Jahren dabei sind. Foto: VdK Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: VdK ehrt Mitglieder für langjährige Treue / Kritik und Lob für Umsetzung der Barrierefreiheit

Bei der Mitgliederversammlung des VdK Rottweil am vergangenen Samstag im "Goldenen Becher" standen neben den Regularien und dem geselligen Beisammensein die Themen "Barrierefreiheit" und "Umgang mit Demenz" im Zentrum.

Rottweil . Im Rahmen des Totengedenkens wurde insbesondere auch an den früheren Vorsitzenden Albert Krämer erinnert. Nach dem Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden Gertrud Hermle und dem Bericht des Kassenprüfers, konnte den beiden sowie dem restlichen Vorstand Entlastung erteilt werden.

Die Wiederwahl der bisherigen Amtsinhaber dauerte im Anschluss nur eine Minute. Besonders erfreut zeigte sich die Vorsitzende Gertrud Hermle, dass im Rahmen der Ehrungen für 40-jährige Mitgliedschaft Theresia Reiner, Maria Schuler und Siegfried Stöhr ausgezeichnet werden konnten.

Etliche weitere Mitglieder konnten für 25 sowie zehn Jahre treue Mitgliedschaft Urkunden, Ehrennadeln sowie ein kleines Präsent entgegennehmen. Im Grußwort des Kreisvorsitzenden ging Reinhard Streuber auf die Entwicklung des Sozialverbandes VdK im Berichtszeitraum ein. Von mittlerweile 1,7 Millionen Mitgliedern in ganz Deutschland steht der Kreisverband Rottweil für jetzt knapp 4000 Betroffene, und stellt damit einen starken und kompetenten Interessenwahrer für zahlreiche sozialpolitische Belange und individuelle Schicksale dar.

Ein ganz besonderer Schwerpunkt der Arbeit ist derzeit – ausgehend von der Initiative der Vereinten Nationen – das Grundrecht behinderter Menschen auf umfassende Teilnahme am gesellschaftlichen Miteinander durch Schaffung von Barrierefreiheit.

Mangelnde Gesetzgebung

Streuber musste umfangreiche Kritik an der doch sehr unzureichenden Umsetzung üben und hob fehlende gesetzliche Vorschriften, aber auch mangelnden Regelungsdruck insbesondere auch für private Anbieter hervor. Nichsdestotrotz lobte er ausdrücklich die Einrichtung einer Wohnberatungsstelle beim Landkreis oder die sukzessiv behindertengerechte Gestaltung des Straßennetzes der Stadt Rottweil.

Nach diesen teilweise durchaus unerfreulichen Ausführungen ging Margit Armleder-Spreter vom DRK-Kreisverband auf die Situation von Demenzkranken und deren Angehörigen ein. Sie schaffte es trotz des ernsten und an Brisanz zunehmenden Themas, durch manch launige Schilderung den Zuhörern einen guten Einblick in die Situation, die resultierenden Defizite bei den Betroffenen und deren Umfeld aber auch bestehende Hilfsangebote und mögliche Herangehensweisen zu geben.

Die Vorsitzende Gertrud Hermle dankte Horst Dindas für seine erneut gelungene musikalische Umrahmung insbesondere des geselligen Teils der Veranstaltung.