Mit dem Werbebanner vor seinem Waschpark sorgt Dominik Jauch derzeit für Schlagzeilen. Foto: Schickle

Kurzer Halt für "Selfie" vorm Banner: Dominik Jauch vom Waschpark erhält nur positive Reaktionen.

Rottweil - Dass sein Werbebanner so einschlägt, hätte Dominik Jauch sich nicht träumen lassen. Er habe sich einfach überlegt, wie er den Vorbeifahrenden kurz und knapp vermitteln kann, was sein Wasch- und Pflegepark in der Tuttlinger Straße anbiete, erklärt der Inhaber. Herausgekommen ist der Slogan: "Wir polieren Ihr bestes Stück... und saugen es auch aus!" Das wiederum kam bei einer Leserin unserer Zeitung gar nicht gut an, sie bezeichnete den Spruch als "Schweinerei" (wir berichteten). Wohl auch, weil neben ihm eine Blondine in blauem Overall mit tiefem Ausschnitt sitzt.

Jauch verteidigt sich: Das sei schon seit 2008 sein Logo, ein Freund habe es entworfen. Und auf den Werbespruch sei er gekommen, weil sein Betrieb nun einmal Fahrzeuge poliere und sauge, sagt 34-Jährige. Darüber hinaus sei das beste Stück eines Schwaben nach dessen Frau eben das Auto. An einen sexistischen Hintergrund habe er dabei überhaupt nicht gedacht, erklärt Jauch, Frauen habe er in keiner Weise diskriminieren wollen. Zugleich kann er nicht nachvollziehen, was an Saugen und Polieren in Verbindung mit einem Waschpark ordinär ist.

Gleichwohl räumt der Unternehmer ein: Autowäsche gehe mit einem gewissen Sex-Appeal einher. So habe bereits Christina Aguilera, bekannt für sexy Outfits, mit tiefem Ausschnitt über "Car Wash" gesungen.

Auch auf der Facebook-Seite unserer Redaktion hat das Thema eingeschlagen: Über 130 Kommentare waren es am Dienstagabend bereits. Der Tenor ist klar. Die allermeisten Nutzer finden die Werbung witzig, zudem habe sie ja genau den gewünschten Effekt erzielt, der Waschpark erhält Aufmerksamkeit.

Auch Dominik Jauch erzählt, er habe gestern 70 bis 100 Anrufe, Nachrichten oder andere Reaktionen auf die Werbung erhalten. "Es war kein Einziger dabei, der gesagt hat: Pfui, wie kannst du nur", erzählt er. Vielmehr habe sogar eine 62-Jährige aus Epfendorf, die zum Einkaufen auf der Saline war, extra angehalten, um ihm zu sagen, sie finde die Werbung "cool". Und er hat mehrere Autofahrer beobachtet, die stoppten und sich auf einem "Selfie" vor dem Werbebanner verewigten.

Nur von unserer Leserin, die sich über das Banner empört hatte, habe er nichts gehört. Dabei, sagt Jauch, hätte er sich gefreut, wenn sie direkt zu ihm gekommen wäre. Dafür hatte er gestern Morgen eine E-Mail des deutschen Werberats in seinem Posteingang. Dieser prüfe jetzt, ob die Werbung in Ordnung geht. Denn zumindest eindeutig sei ein Verstoß gegen die Grundregeln zur kommerziellen Kommunkation nicht gegeben, sagt Jauch.

Auch auf unserer Facebook-Seite Schwarzwälder Bote Rottweil wird rege diskutiert: