Margarete Hotz-Bakk schneidert Kostüme für Märchenoper            Hänsel und Gretel / Premiere am 29. November

Von Stefanie Siegmeier

Rottweil. Wenn die Talentwerkstatt 43 mit Engelbert Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" am 29. November im Rottweiler Festsaal der Gymnasien Premiere feiert, dann freut sich eine ganz besonders: Margarete Hotz-Bakk aus Trossingen.

Sie ist eine der vielen fleißigen Helfer, die im Hintergrund der Produktion unter der Leitung von Birgit Wagner-Ruh tätig sind.

Margarete Hotz-Bakk ist Schneiderin und näht die aufwändigen Kostüme. Freilich kommt es bei einer Märchenoper auf vieles an. Aber was wäre eine solche Aufführung ohne Kostüme?

Ohne die niedlichen Hagebutten, die Lebkuchenkinder, das Taumännchen oder auch den Sandmann würde der Produktion etwas Entscheidendes fehlen. Hotz-Bakk hat sie alle genäht. Nicht nach Schnittmuster, sondern vielmehr nach den Ideen und Vorstellungen der Märchenoper-Chefin Wagner-Ruh.

Zunächst gibt es lediglich eine Zeichnung, und die beiden Damen besprechen wie das Kostüm aussehen könnte. Als nächstes werden die Stoffe zusammengestellt. "Und dann setze ich die Aufgabe um", erzählt Hotz-Bakk schmunzelnd. Bis zu zehn Stunden näht sie an einem Kostüm. Häufig nachts und am Wochenende. "Das ist Entspannung für mich nach meiner Arbeit als Krankenpflegerin", sagt Margarete Hotz-Bakk.

In ihrer Heimat Rumänien hat sie den Schneiderberuf gelernt. Seit sie im Jahr 2009 nach Deutschland kam, habe sie als Altenpflegerin gearbeitet und die Schneiderei nur als Hobby und für die Familie betrieben. Doch dann sei sie über die Tochter einer Freundin auf die Talentwerkstatt 43 aufmerksam geworden, die damals gerade Mozarts Zauberflöte einstudierte. Damals sei händeringend eine Schneiderin gesucht worden, erinnert sie sich. Sie bekam den Zuschlag und war begeistert.

Mehr als 30 Kostüme hat sie für die Zauberflötenproduktion genäht. "Am aufwändigsten war das Kostüm für Pagageno. Und es ist eine Erfüllung, wenn man das Ergebnis der Arbeit dann auf der Bühne sehen kann", schwärmt sie. Ins Schwärmen gerät derweil auch Birgit Wagner-Ruh, für die Margarete Hotz-Bakk ein "wahrer Glücksgriff" ist. Es sei sehr schwer, überhaupt einen Kostümschneider zu finden, erzählt sie.

Hotz-Bakk ist mit Begeisterung dabei, auch wenn es hier und da doch auch immer noch Änderungswünsche gibt. Das gehört dazu. Wer sich die Kostüme aus der Nähe anschauen möchte, der kann dies bei der Premiere der Märchenoper am Samstag, 29. November, ab 19 Uhr im Festsaal der Gymnasien, oder bei einer der weiteren Aufführungen tun.

Weitere Informationen: Aufführungstermine unter www.talentwerkstatt43.de.