Sie präsentieren das neue Büchlein der Sattler- und Tapeziererzunft: (von links) Zunftmeister Bernd Garten, Berthold Hildebrand, Winfried Hecht und Rudolf Banholzer. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Winfried Hecht präsentiert Broschüre zur Serie der Rottweiler Zünfte

Rottweils Zunftwesen ist etwas ganz Besonderes – zu Reichsstadtzeiten und auch heute. Viel Geschichte und viele Geschichten gibt es über die Zünfte, die vermutlich kein anderer so gut kennen dürfte, wie Historiker Winfried Hecht.

Rottweil. In einem warmen Rot präsentiert sich die Zunftbroschüre der Rottweiler Sattler und Tapezierer, im Zentrum der Titelseite prangt das Symbol der Sattler: der Sattel.

Einmal mehr haben Winfried Hecht, Berthold Hildebrand und Rudolf Banholzer ein kleines Meisterwerk geschaffen, das vielfältige Einblicke in das Rottweiler Zunftleben gewährt. Zunftmeister Bernd Garten freut sich ebenfalls, "dass sich die Sattlerzunft in die Reihe der Chroniken der Rottweiler Handwerkszünfte einreihen darf", schreibt er in seinem Vorwort.

Weiß gibt den Anstoß

Erst im Jahr 2000 sei die Sattlerzunft in der Öffentlichkeit wieder sichtbar geworden. Werner Weiß sei dies zu verdanken. Er habe sich um den Erhalt der Zünfte verdient gemacht und die Zunft zu neuem Leben erweckt. Die Zunftfahne ist der "neuen" Zunft von der Sattlerfamilie Probst übergeben worden. Zwischenzeitlich sei sie aber ersetzt, und von Georg Müller neu gemalt worden. Die Zunftlaternen hatte Uli Hezinger hergerichtet.

Einmal mehr hat Winfried Hecht das Zunftwesen mit informativen und unterhaltsamen Texten aufgearbeitet, die Fotos von Berthold Hildebrand, die unter anderem die Zunft während der Fronleichnamsprozession abbilden, oder auch das Zunftfenster im Münster zeigen, lassen das Zunftwesen lebendig werden.

Layouter Rudolf Banholzer hat Texte und Bilder sehr anschaulich gestaltet und zu der kleinen Broschüre zusammengestellt. Die 16-seitige Broschüre ist in vier Kapitel aufgeteilt. Das erste Kapitel befasst sich mit den Anfängen der Zunft, das zweite beschäftigt sich mit dem Zunftpatron, dem heiligen Gualfard, so der italienische Name des St. Wolfhard. Da es sich bei dem Zunftpatron um einen eher seltenen Heiligen handelt, erklärt Hecht hier sehr ausführlich. Zudem geht es in dem Kapitel noch um die Zunft zu Reichsstadtzeiten.

Den Tapezierern ist das dritte Kapitel gewidmet. Im vierten Kapitel beschreibt Hecht die Zunft in der Zeit von 1802 bis heute.

Ein Blick in die Broschüre lohnt sich allemal, um einmal mehr in die Geschichte Rottweils einzutauchen, sich zu informieren, aber auch, um zu staunen. Winfried Hecht und sein Team arbeiten bereits an der nächsten Broschüre. Als nächstes sind die Schmiede und Schlosser an der Reihe, was Hecht ganz besonders freut. "Die Bereitschaft, sich darzustellen hat nun erfreulicherweise auch die kleinen Zünfte erreicht", so Hecht.  Das Büchlein "Die Zunft der Rottweiler Sattler und Tapezierer" von Winfried Hecht, das in einer Auflage von 200 Stück erschienen ist, ist im Rottweiler Buchhandel zum Preis von fünf Euro erhältlich.