Florian Harter, Torhüter des SV Villingendorf, dürfte im Spitzenspiel gegen den VfL Mühlheim einiges zu tun bekommen. Foto: Schleeh Foto: Schwarzwälder-Bote

BezirksligaVfL Mühlheim kommt / 08 Schramberg zum Derby nach Waldmössingen / Bochingen in Tuttlingen

Von Jürgen Schleeh

Die Konstellation der Bezirksliga in dieser Saison sorgt dafür, dass ein Highlight das nächste jagt. Somit kommt es bereits am 3. Spieltag zur Spitzenpartie, wenn der SV Villingendorf den Tabellenführer aus Mühlheim erwartet.

Nicht weniger interessant, wie sich Schlusslicht SV Waldmössingen gegen die SpVgg 04 Schramberg aus der Affäre ziehen wird. SONNTAG, 15 UHRTSV Böhringen – SV Sulgen. Beide Teams mussten zuletzt Niederlagen hinnehmen, wobei die Gäste beim 1:7 arg "gerupft" wurden. Sicherlich sieht man beim TSV Böhringen gute Chancen, im Heimspiel das 2:4 von Wurmlingen wettmachen zu können. Doch auf die leichte Schulter nehmen darf man den Aufsteiger sicher nicht. Der wurde gegen den SV Villingendorf unter Wert geschlagen. Dessen Trainer Sevket Manyas führt die "Packung" vor allem auf die aus seiner Sicht vom Schiedsrichters getroffenen Fehlentscheidung zurück, die zum Platzverweis von Christian Burgbacher führte, anstatt auf Strafstoß für den SVS zu entscheiden. SV Villingendorf – VfL Mühlheim. Spannung pur verspricht das Spitzenspiel der beiden Aufstiegsanwärter, die noch ungeschlagen sind. Nach dem Kantersieg in Sulgen versucht SVV-Coach Thiemo Martin den Ball flach zu halten, will das hohe Ergebnis keineswegs überbewerten. "Wir denken von Spiel zu Spiel", schiebt Martin Gedanken an Titelträume weit von sich, wohl wissend, dass der VfL Mühlheim einen völlig anderen, weil abgeklärteren, Gegner abgeben wird. Die abwehrstarken Gäste werden es dem SVV sicherlich nicht so einfach machen, um zum Torerfolg zu kommen, setzt VfL-Trainer Helmut Wunderlich darauf, dass seine Defensive "greift". Daher ist für Thiemo Martin "beruhigend", dass SVV-Torjäger Denis Kimmich aus dem Urlaub zurück und eine weitere Alternative vorhanden ist. SV Waldmössingen – SpVgg 08 Schramberg. Die Gastgeber sind die einzige Mannschaft, die noch keine Punkte verbuchen konnte. Nach den personellen Aderlässen deutet sich schon früh an, dass Trainer Michael Wildermann die erwartet schwere Saison mit dem SV Waldmössingen vor der Brust hat. Da käme ein Prestigeerfolg im "Stadtderby" gerade recht, um den Negativtrend zu beenden.

Selbst ein Teilerfolg würde dem Selbstvertrauen des SVW gut tun. Nachdem sich die SpVgg Schramberg beim 10:0 gegen den SV Gosheim regelrecht den Frust der Niederlage in Bösingen von der Seele geschossen hatte, muss man das Team von Gästecoach Patrick Fossè als klaren Favoriten dieses Duells sehen. Die SpVgg kann sich nur selbst schlagen, wenn man ohne nötige Konzentration in die Partie gegen den Tabellenletzten geht. Beim Pokal-Aus in Tuttlingen kam die SpVgg nicht auf Touren, was die derzeit noch vorhandenen Leistungsschwankungen unterstreicht.SC 04 Tuttlingen – SpVgg Bochingen. Endlich den ersten Punkt konnte die SpVgg Bochingen verbuchen, dabei glich das Spiel beim 5:5 gegen den SV Seedorf einem Wechselbad der Gefühle. Trainer Michael Neumann wird es mit Genugtuung zur Kenntnis genommen haben, dass sein Team das Potenzial hat, sich gegen hochgehandelte Gegner zu behaupten. Vor allem die intakte Moral, die Marco Sumser und seine Mitstreiter nach dem 2:5-Rückstand gezeigt haben, nährt die Hoffnung, dass die SpVgg auch an der Donau etwas holen kann. Der aufgerüstete SC Tuttlingen ist zwar noch ungeschlagen, zeigte aber beim 3:3 gegen jenen SV Seedorf, als man eine 3:0-Führung verspielte, dass die Abwehr nicht unverwundbar ist. SV Seedorf – SV Wurmlingen. Obwohl man beim SV Seedorf mit Tobias Bea einen enorm routinierten Regisseur in der Defensive hat, zeigt sich bislang gerade dieser Mannschaftsteil als "wunder Punkt". Der jeweilige Verlauf der drei bisher absolvierten Partien macht deutlich, beim SV Seedorf muss mehr Konstanz in die Leistungen, sonst wird man auch gegen den Aufsteiger nicht gewinnen. Der SV Wurmlingen ist ebenso noch ungeschlagen und kann somit selbstbewusst und ohne Druck in die Partie – der lastet eher auf Seiten der Gastgeber. FC Frittlingen – SV Seitingen-Oberflacht. Gab es für den FC Frittlingen trotz des engagierten Auftritts in Mühlheim beim 0:2 die erwartete Niederlage gegen den ambitionierten VfL, tat sich der Gast bei seinem 2:1 gegen den SV Waldmössingen doch sehr schwer. In heimischen Gefilden sieht man sich beim Aufsteiger keineswegs chancenlos, um sich gegen den SV Seitingen-Oberflacht durchzusetzen. SV Gosheim – SpVgg Trossingen. Sehenden Auges, ohne Abwehr, rannte der SV Gosheim in Schramberg ins Debakel. Gespannt darf man daher sein, was sich Trainer Gustl Alfidi vorgenommen hat, damit seiner Mannschaft vor eigenem Publikum die Wiedergutmachung gelingt. Die SVG-Anhänger hoffen allerdings, dass ihr Team beim 9:1-Pokalsieg gegen den FC Göllsdorf nicht schon das ganze Pulver verschossen hat. Gefordert ist aber auch die SpVgg Trossingen nach der 1:2-Heimniederlage gegen den VfB Bösingen II. Bislang gelang es der Truppe von Jörg Klausmann nicht, das vom Coach attestierte Potenzial abzurufen und umzusetzen. VfB Bösingen II – FC Epfendorf (13 UHR). Mit sieben Punkten auf dem Konto kann die VfB-Reserve gelassen in das Derby gehen. Dagegen wollen und brauchen die Gäste unbedingt den ersten Sieg, wenn man sich nicht schon zu einem frühen Zeitpunkt im Tabellenkeller festsetzen will. Die 1:4-Niederlage des FC Epfendorf gegen den SC Tuttlingen ist zwar vertretbar, dennoch wird deutlich, dass die mangelnde Chancenverwertung das Manko vom Team von Trainer Peter Leopold ist. Lediglich zwei Treffer in den bislang drei Partien gelangen. "Das Glück erzwingen" heißt es somit für die Gäste – und wenn es "nur" für einen Teilerfolg reicht.