So sieht der erste Vorentwurf für den neuen Kindergarten auf der Spitalhöhe aus. Hier die Ansicht von Süden. Foto: Stadt Rottweil Foto: Schwarzwälder Bote

Vorentwurf: Neubau bietet Platz für bis zu 100 Kinder / Außenspielfläche vergrößert / Diskussion um Aufzug

Von Corinne Otto

Rottweil. Die Flächen im Neubaugebiet auf der Spitalhöhe sind bekanntlich begehrt, der Platz für den nachträglich in die Planung aufgenommen Kindergarten entsprechend knapp: Weil das Baufeld unterhalb des Wasserturms nur 460 Quadratmeter misst, wird der Kindergarten zweigeschossig gebaut. Der Vorentwurf gefiel den Stadträten im Bauausschuss zwar, zu dem erforderlichen Aufzug und dem geplanten Balkon gab es allerdings einige Bedenken.

"Baut so groß wie möglich" sei für die Planung die Maßgabe angesichts des Bedarfs an Kindergartenplätzen gewesen, erklärte Fachbereichsleiter Lothar Huber. Auf dem vorgesehenen Baufeld sei deshalb eine zweigeschossige Bauweise unumgänglich. Ansonsten sei eine Änderung des Bebauungsplans vonnöten gewesen. Davon hat man abgesehen – nicht zuletzt angesichts der vielen seit Jahren wartenden Häuslebauer durchaus verständlich.

Der Kindergarten bietet auf den zwei Geschossen Platz für bis zu 100 Kinder – je nach Anzahl der Krippenplätze entsprechend weniger. "Hier können wir flexibel handeln", so Bürgermeister Christian Ruf. Die Gruppenräume sind Richtung Süden zur Außenspielfläche hin ausgerichtet. Der Garten war zunächst 580 Quadratmeter groß, man habe dann aber noch einen Streifen hinzugenommen, sodass nun 860 Quadratmeter Freifläche zur Verfügung stehen, wie Planerin Waltraud Engeser von der Hochbauabteilung erläuterte. Das südlich angrenzende Grundstück, auf dem ein Sozialwohnungsbauprojekt verwirklicht werden soll, wurde verkleinert.

Durch die zwei Geschosse wird ein Aufzug nötig, außerdem ist ein Balkon geplant, der dann gleich als zweiter Fluchtweg dienen soll. Beide Punkte sorgten für Nachfragen im Gremium. Jürgen Mehl (SPD) meldete Sicherheitsbedenken an, Karl-Heinz Weiss (FWV) bemängelte, dass ein Aufzug die Maßnahme verteuere. Auch sein Fraktionskollege Hermann Breucha sah die Zweigeschossigkeit als Problem und schlug vor, das Gebäude tiefer zu legen und die Hanglage für einen zweiten Eingang direkt ins Obergeschoss zu nutzen. Dies mache angesichts des geringen Gefälles wenig Sinn, argumentierte Hochbauamtsleiter Erik Fiss. Außerdem, so Lothar Huber, würden damit zwei getrennte Bereiche geschaffen, was wohl kaum mit den offenen Kindergartenkonzept vereinbar sei.

Für Günter Posselt (CDU) ist ein Aufzug dagegen die logische Konsequenz. "Sonst können Sie das Thema Inklusion abhaken." Er sieht in dem Vorentwurf ein gelungenes Gebäude. Die zentrale "offene Treppe" lässt jedoch auch bei ihm Fragen nach der Sicherheit aufkommen. "Keine Sorge", beruhigte Bürgermeister Christian Ruf. Man stehe hier von Seiten des Kommunalverband Jugend und Soziales unter genauster Kontrolle. Dies gelte auch für den Balkon.

Den geplanten Parkplatz westlich des Kindergartens bezeichnete Ruf auf Nachfrage von Grünen-Stadtrat Hubert Nowack ("In dem Gebiet können doch alle Kinder zu Fuß kommen") als dringend notwendig, um die Wohnstraßen nicht zusätzlich zu belasten. Der Parkplatz sei öffentlich und nicht nur für den Kindergarten gedacht.

Die Kosten für das Projekt liegen bei rund 3,446 Millionen Euro, 480 000 Euro Fördermittel werde erwartet. Der Hochbauamtsleiter geht davon aus, dass die ersten Leistungen vor der Sommerpause 2019 vergeben werden können und die Bauarbeiten im Herbst 2019 starten. In Betrieb genommen werden soll der Kindergarten "spätestens" zum März 2021. Dann wird sich das Neubaugebiet Spitalhöhe schon mit einigen Häusern gefüllt haben.