Beim Solo (unten) wie in der vollen Besetzung – das Deutsch-Schweizer Konzert begeistert das Publikum im Kapuziner. Fotos: Musikschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Streicherbegegnung der Musikschulen / Programm im Sonnensaal beweist Reife des Nachwuchses

Rottweil. Beim Deutsch-Schweizer Konzert erklingt Sinfonisches in großer Besetzung. Seit vielen Jahren treffen sich die Streichorchester der Musikschulen Rottweil und Brugg zum gemeinsamen Musizieren und Konzertieren.

Kürzlich war es wieder soweit: Zur diesjährigen Streicherbegegnung in Rottweil reisten zwei Ensembles mit insgesamt 38 jungen Musikern aus der Partnerstadt an. Aus Rottweil wirkten 34 Streicher und erstmals auch Bläser, Schlagzeuger und Pianisten mit, sodass für das Konzertfinale am Samstag ein stattliches Sinfonieorchester bereit stand.

Nach dem Begrüßungsimbiss wurden die Werke erprobt, anschließend ging es zur ersten Übernachtung in die Gastfamilien. Der Samstag war ganz der Vorbereitung des Konzerts gewidmet. In Gruppen wurde schon am Vormittag im Kapuziner und in der Musikschule geprobt. Der Elternbeirat der Musikschule sorgte für die Pausenverpflegung.

Auf 17 Uhr füllte ein erwartungsfrohes Publikum den Sonnensaal. Den ersten Konzertteil übernahmen die fortgeschrittenen Ensembles, zum Auftakt zunächst das Kammerorchester der Musikschule Rottweil. Unter der Leitung von Daniel Kübler boten die 16 jugendlichen Streicherinnen mit zwei Sätzen aus der ersten Salzburger Sinfonie von Mozart eine ausgereifte Leistung und überzeugten durch Klarheit der Klangstrukturen und stimmige Interpretation.

Mit Vivaldis Concerto grosso op. 3 Nr. 11 begann anschließend das Brugger Orchestra della scuderia unter der Leitung von Irene Bütler. Hier begeisterte vor allem das feine und gut abgestimmte Zusammenspiel mit den drei Solistinnen des Orchesters Julia Graf und Amelie Rüfenacht, Violinen, und Mila Graf, Violoncello.

In stilistisch reizvollem Kontrast dazu stand die anschließende "Tangata de Agosto" des argentinischen Komponisten Maximo Diego Pujol für kleine Streicherbesetzung und zwei Gitarren, die von Caroline Käch und Marin Hirschi gespielt wurden.

Gemeinsam traten in diesem Jahr die beiden jüngeren Ensembles, "Le petit orchestre" aus Brugg und die "Stradivaris" aus Rottweil, an. Unter der Stabführung von Gudrun Hafner brachten sie mit den Titeln "Apollo 13", "The John Dunbar Theme" sowie "Chariots of Fire" populäre Musikstile des 20. Jahrhunderts ins Spiel. Unterstützt von Ilaria Wollek und Jakob Baumann an Klavier und Schlagzeug erfreuten sie das Publikum mit ihrem jugendlich-unbekümmerten Musizieren.

Kein Zentimeter Bühne blieb übrig, als schließlich 88 jungen Musiker zum großen Finale antraten. Mit dem ersten Satz der Schubert-Sinfonie in h-Moll, die "Unvollendete", der "Humoreske" von Dvorak und der "Farandole" aus der zweiten L’Arlesienne-Suite von Bizet krönten drei Orchesterwerke in sinfonischer Besetzung das Konzert der Streicherbegegnung 2014. Hochengagiert und konzentriert folgten die jungen Musiker der inspirierenden Leitung von Irene Bütler (Schubert) und Daniel Kübler (Dvorak und Bizet). Die Begeisterung, an einem solch großen Klangapparat teilzuhaben, animierte die Mitspieler zu Höchstleistungen und das Publikum zu Beifallsstürmen.

Am Sonntag trafen sich die Streicher vormittags noch einmal in der Musikschule zum Spielevormittag.