Die mit starken Umsatzeinbußen konfrontierte Firma BDT (das Bild zeigt den Standort auf der Saline in Rottweil) will sich produktiver und effizienter aufstellen. Das Restrukturierungskonzept beinhaltet auch die Entlassung von etwa 50 Mitarbeitern an den Standorten in Rottweil und Lauffen. Foto: Archiv

Nach Umsatzeinbruch drohen 50 Entlassungen. Neue Produkte und Großauftrag machen Hoffnung.

Rottweil - Die Firma BDT kämpft um neue Markterfolge. Wegen starker Umsatzeinbußen sollen an den Standorten Rottweil und Lauffen knapp 50 Stellen abgebaut werden. Somit müssen 15 Prozent der 320 Beschäftigten ab der Jahresmitte mit Entlassungen rechnen.Die BDT Media Automation GmbH informierte jetzt auch in einer Betriebsversammlung über die für erforderlich gehaltenen Einschnitte. Der Umsatz des Spezialisten für Datenspeicherlösungen sowie Papier- und Medienhandhabungsapplikationen blieb 2012 mit 114,2 Millionen Euro rund neun Prozent hinter dem des Vorjahres in Höhe von 125,4 Millionen Euro zurück und erfordert laut Holger Rath, Geschäftsführer Finanzen der BDT, deutliche Kostenreduktionen. Die Restrukturierungsmaßnahmen sollen zur Jahresmitte umgesetzt werden. Mit 350 Beschäftigten hatte BDT laut Pressesprecherin Melanie Deuter 2008 einen Umsatz von 170 Millionen Euro erreicht.

"Ein großes Augenmerk liege jetzt darauf, so viel Beschäftigung wie möglich zu sichern, auch durch Strukturanpassungen oder das Zusammenlegen von Geschäftsbereichen", betonte Rath nach einer Betriebsversammlung zum Wochenbeginn. Die Restrukturierungsmaßnahmen sollen das gesamte Unternehmen in allen Beschäftigungsbereichen betreffen. Egal ob Verwaltung, Entwicklung oder Produktion. Ebenfalls sollen alle Hierarchiestufen betrachtet werden. Ein genauer Plan liege allerdings noch nicht vor. Dieser werde derzeit in Abstimmung mit dem Betriebsrat erstellt. In der Produktion in Lauffen werden derzeit rund 80 Mitarbeiter beschäftigt, davon 40 Gewerbliche. 240 Beschäftigte sind in Rottweil am Standort auf der Saline tätig.

Insgesamt verzeichnete das Unternehmen 2012 einen Verlust von rund zwei Millionen Euro, während die Umsatzrendite (EBITDA-Marge) mit 8,2 Prozent (2011: 9,5 Prozent) nahezu auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden konnte.

Als wesentliche Ursache für den Rückgang sieht die Geschäftsführung die anhaltende wirtschaftliche Schwäche des Euro-Raumes, vor allem im Bereich Süd- und Westeuropa. Diese habe vor allem Auswirkungen auf die Investitionstätigkeit der Endkunden im Bereich Datenspeicherautomation. Gleichzeitig habe die BDT in hohem Maße in die Entwicklung neuer Produkte investiert mit der Folge höherer Personal- sowie Materialkosten für Muster und Prototypen.

"Selbstverständlich können wir mit dem Ergebnis aus 2012 nicht zufrieden sein", betont Rath. Mut machen für bald wieder bessere Zeiten will er jedoch mit der Erkenntnis, dass "vor allem unsere hohen Investitionskosten in äußerst aussichtsreiche Produkte im vergangenen Jahr zum Verlust geführt haben". Und die Geschäftsführung betont: "Damit wir bereits in diesem Jahr wieder von zusätzlichem Umsatz profitieren, und uns für die Zukunft stabil positionieren können, sind effizienzsteigernde Maßnahmen unabdingbar. Stellenabbau ist da nur eine Maßnahme. Natürlich reduzieren wir auch unsere Materialkosten und schaffen schlankere Prozesse."

Noch in diesem Jahr will die BDT ein neues Papierzufuhrsystem für den Kunden Hewlett Packard (HP) zur Marktreife bringen. Hier rechnet man laut Rath mit Umsatzzahlen in zweistelliger Millionenhöhe. Ende des vergangenen Jahres haben man einen auf vier Jahre angelegten Großauftrag von HP entgegengenommen. Darüber hinaus bringe die BDT im Sommer dieses Jahres eine skalierbare Bandbibliothek für größere mittelständische Unternehmen auf den Markt. Für 2013 plane das Unternehmen hier mit rund fünf Millionen Euro zusätzlichem Umsatz, ab 2014 sogar mit deutlich zweistelligen Millionenumsätzen, wird bei der Firmenleitung viel Zuversicht verbreitet.