Liane Link trainiert eifrig. Foto: Zelenjuk

Spektakuläres Sportevent rückt näher. Liane Link macht Extra-Training auch am Lembergturm. Mit Video

Rottweil - Das spektakuläre Sportevent rückt immer näher: Beim Towerrun werden Hunderte Athleten am 15. September den Testturm in Rottweil stürmen. Die Vorbereitungsphase läuft, und auch die vier Starter aus dem Schwabo-Team trainieren fleißig. Wir haben Liane Link begleitet.

Knallgrünes T-Shirt, enge schwarze Sporthose und jede Menge Disziplin: Leicht federnd und scheinbar ohne große Anstrengung läuft Liane Link die Treppe im Stadtgraben hoch. Dann wieder runter – und wieder hoch. Die 54-Jährige bereitet sich auf den großen Testturm-Treppenlauf im September vor.

"Noch bin ich entspannt, die Aufregung kommt wahrscheinlich kurz davor", sagt sie. Dass sie einen Startplatz bei der Verlosung des Schwarzwälder Boten gewonnen hat, war eine große Überraschung: Doch ganz unvorbereitet traf sie die Nachricht nicht. Sport gehört seit vielen Jahren zu ihrem Leben. "Laufen? Das mache ich schon ewig. Ich habe immer schon meine Joggingrunden gemacht", sagt die Villingendorferin und schmunzelt.

Vor der Herausforderung Towerrun hat sie trotzdem eine ordentliche Portion Respekt. Deshalb bereitet sie sich nicht nur mental, sondern auch körperlich auf das Treppenrennen vor. Zwei bis drei Mal in der Woche geht sie mit dem VfB-Lauftreff Bösingen joggen, auch Kraft- und Dehnübungen gehören zur Trainingsroutine. Doch zusätzlich zu ihren obligatorischen Laufrunden legt Link jetzt noch extra Trainingseinheiten ein.

In ihrem Heimatort Villingendorf sei es mit den Treppen etwas schwierig, gibt sie zu. Deshalb hat die 54-Jährige kurzerhand beschlossen, einige Treppen aus der Region in Angriff zu nehmen. In Oberndorf hat Link die Treppe vom Verlagshaus des Schwarzwälder Boten hoch zur evangelischen Kirche bezwungen. Und auch am Lembergturm hat sie zusammen mit ihrem Mann ein ziemlich anspruchsvolles Training absolviert.

"1390 Stufen am Stück zu laufen, das kann man wirklich nicht üben", erklärt Link. Denn bei 100 oder 150 Stufen ist meistens Schluss. "Danach läuft man wieder herunter und kann sich erholen. Diese Erholungsphasen hat man nachher beim Towerrun ja nicht", schildert sie.

Die Resonanz unter Freunden und Bekannten ist durchweg positiv

Im Testturm will sie die 1390 Stufen in 15 Minuten schaffen. "Das wäre mein Ziel. Ich hoffe, dass ich es hinbekomme", sagt Link. Unterstützung hat sie auf jeden Fall genug: Viele Freunde, Bekannte oder auch Kunden aus der Physiotherapie-Praxis, in der sie arbeitet, haben versprochen, sie am 15. September kräftig anzufeuern.

"Dass ich als Teil des Schwabo-Teams starte, setzt mich schon ein bisschen unter Druck", meint sie. Doch die Resonanz unter Bekannten sei durchweg positiv. "Viele waren überrascht, dass ich das mache", erinnert sich Link. "Die meisten haben gesagt, sie würden es sich nicht zutrauen." Auch Links inzwischen erwachsene Kinder sind stolz darauf, dass ihre Mutter die Herausforderung Towerrun annimmt. "Nicht alle Mamas können das", sagt sie.

Aber wie sieht es mit der Taktik aus? Hat sie spezielle Tricks, um möglichst schnell oben anzukommen? "Ich habe gehört, dass das Geländer dort hoch ist. Ob ich mich da hochziehen kann, werde ich dann vor Ort sehen. Aber wahrscheinlich schon", meint sie. Beim Treppenlauf will sie auf Abwechslung setzen: mal eine Stufe nehmen, mal zwei, mal das Geländer benutzen, mal nicht. "Ich könnte mir vorstellen, dass das ganz gut funktioniert."

Sicher ist Link auf jeden Fall, dass sie ihre Trainingsroutine bis zum Lauf durchzieht. Auch den anderen Teilnehmern aus dem Schwabo-Team wünscht sie gute Platzierungen. "Sie kommen alle hoch, sie haben alle gute Chancen."