Beim Auftritt der Überlinger Stadtkapelle sind die Bierbänke im Sonnensaal noch voll besetzt. Foto: Parage Foto: Schwarzwälder-Bote

Frühschoppenkonzert: Kapellen bieten klangvollen Weckruf

Rottweil. Wer dachte, die Narren müssten sich nach dem Sternlauf und dem anschließenden Feiern erst einmal ausruhen, der lag daneben: Der Kapuziner war beim Frühschoppenkonzert voll. Und die Stadtkapelle Überlingen, die den Auftakt machte, schaffte schnell eine so gute Stimmung, dass ein Schuttig und ein Federahannes nicht mehr zu bremsen waren, und vor der Bühne herumtanzten.

Mit dem Narrenmarsch ging’s los, und dann zeigten die Überlinger, dass sie auch mit anderen Genres der Unterhaltungsmusik keinerlei Probleme haben. "Superstimmung" war das zweite Stück, ein Medley aus Partykrachern, überschrieben. "Viva Colonia", "Einer geht noch..." und "Oh, wie ist das schön", waren unter anderem zu hören. Da klatschten die Zuschauer schon kurz nach elf fleißig mit.

Für die, an denen die Nacht tatsächlich nicht spurlos vorüber gegangen war, gab es ein Frühstück im Sonnensaal. Das kam auch vielen Narren aus Oberndorf zugute, die schon um 9.30 Uhr mit dem Bus losgefahren waren. Freilich fanden auch Schorle und Bier Zuspruch, wie sich das für ein Frühschoppenkonzert gehört.

Zwei fitte Oberndorfer Hansel standen direkt neben der Bühne und schüttelten die Glocken an ihren Schellenriemen im Rhythmus. Als die Überlinger "Die Fischerin vom Bodensee" anstimmten, sang das Publikum dann mit. So richtig in Schwung kam es bei Wolfgang Petrys "Wahnsinn", bei dem einer der Musiker eine extravagante Soloeinlage hinlegte. Er brüllte lautstark "Hölle, Hölle" in einen abgesägten Schalltrichter. Dass er nicht jeden Einsatz richtig erwischte, machte sein Solo noch unterhaltsamer.

Auf die Überlinger folgten die Oberndorfer, dann betraten die Elzacher die Bühne. Jeder spielte Stücke aus seinem Repertoire. Die Rottweiler Stadtkapelle, betrat als letzte gegen 13.15 Uhr die Bühne, leider vor nicht mehr allzu viel Publikum. Viele Narren und Zuschauer hatten sich da schon an die Umzugsstrecke begeben. Der Narrenmarsch erklang natürlich trotzdem zum Auftakt – wie noch viele Male gestern.