Erweitertes Bogy-Praktikum kommt gut an

Von Katrin Strasser

Rottweil-Neukirch. Der Kabelsalat scheint perfekt. Doch Adrian Flaig bleibt gelassen. Der Zehntklässler vom Leibniz-Gymnasium hat das Gewirr aus Kupferlackdrahtstücken, einer Platine und einer Aluminiumplatte in seinem erweiterten Bogy-Praktikum schließlich selbst produziert. Eine Fitzelarbeit, die genaues Arbeiten erfordert.

Dank der Anleitung Werner Mattes’, dem Teamleiter der Abteilung Instandhaltung bei der Gebrüder Schwarz GmbH in Neukirch, weiß der Leibnizianer inzwischen, was er tun muss, um mögliche Fehlerquellen aufzuspüren. Erst wenn alle LEDs auf der Aluminiumplatte im Sekundentakt rot und blau blinken, erfüllen die gelöteten Drähte die gewünschte Funktion.

"Löten kann ich jetzt schon ziemlich gut", erklärt Adrian Flaig und zeigt, wie er jeden einzelnen Draht verkabeln muss, damit sein Projekt, das er gemeinsam mit seinem Mitschüler Maximilian Fuchs bearbeitet, funktioniert. Die beiden Zehntklässler sollten eine Uhr bauen, so dass mechanische und elektronische Bearbeitungsschritte nötig wären – und eben eine enge Absprache der beiden Praktikanten. Während Adrian Flaig sich um das Funktionieren der optischen Sekundenanzeige kümmern sollte, lautete die Aufgabe für Maximilian Fuchs, aus dem Rohmaterial eine runde Platte auszusägen, diese zu feilen, zu sandstrahlen, zu lackieren und mit den entsprechenden Löchern für die Minuten zu versehen.

"Allein mit der Projektplanung waren wir schon rund zwei Nachmittage beschäftigt", erinnert sich Maximilian Fuchs, der gemeinsam mit Adrian Flaig seit mehreren Wochen seinen Dienst in dem Unternehmen für Kunststoff- und Werkzeugtechnik antritt.

"Das Tolle am erweiterten Bogy ist, dass man einen viel intensiveren Einblick in das Unternehmen und die einzelnen Berufe erhält", betont die betreuende Lehrerin Silke Pach und auch Geschäftsführer Jens Roth ist vom Konzept des Leibniz-Gymnasiums überzeugt. "Wir waren sofort bereit, Schüler aufzunehmen, als wir die Anfrage der Schule erhielten", so Roth.

Für Adrian Flaig und Maximilian Fuchs heißt es nach den Osterferien, wieder ganz regulär die Schulbank zu drücken: "Ich kann mir aber gut vorstellen, hier eine Ausbildung zum Mechatroniker zu machen", erklärt Adrian Flaig. Wie man eine Uhr produziert, wüsste er dann schon, denn dank des erfolgreichen Bogy-Projektes haben seine beiden Betreuer, Marc Erath und Werner Mattes, beschlossen, diese Aufgabe auch künftigen Lehrlingen zu stellen. "Wir haben schließlich schon erste interne Aufträge für die neue Schwarz-Uhr", betont Werner Mattes.