Die gebürtige Rottweilerin Lara Ducks zeigt auf einer Skizze, wie sich durch ihre Erfindung die Lage des Darms verändert. Foto: Werner Ludwig

Medienpädagogin erfindet Konstruktion. Gesunde Haltung während Toilettengang.

Rottweil/Stuttgart - Die Medienpädagogin Lara Ducks hat eine Konstruktion erfunden, die Menschen helfen soll, auf der Toilette eine gesunde Haltung einzunehmen. Doch wie schafft man es, eine Idee bis zum Patent zu bringen?

Das Timing könnte nicht besser sein, sagt Lara Ducks, während sie einige Skizzen vor sich auf den Tisch legt. In schematischer Darstellung sind darauf Menschen zu sehen, die in verschiedenen Haltungen ihr Geschäft verrichten. Auf einigen Zeichnungen ist angedeutet, wie sich diese oder jene Toilettenhaltung auf die Position des Darms im Körper auswirkt.

"Da kann man sehen, dass der Darm in der klassischen Sitzhaltung immer etwas abgeknickt wird." Und das führe beim Toilettengang leicht zu Komplikationen, erläutert die 32-Jährige. Der Darm also - jenes Superorgan, das derzeit in unzähligen Fachpublikationen und populärwissenschaftlichen Beiträgen angepriesen wird und dem mittlerweile viele Gesundheitsexperten einen maßgeblichen Einfluss auf die Psyche, das Immunsystem und viele andere Körperfunktionen zubilligen. Im allgemeinen Darm-Hype komme ihre Erfindung genau richtig, findet Ducks.

Ihr Beitrag zum Wohlergehen des menschlichen Darms hört auf den bayerisch klingenden Namen Hockdina. Dahinter verbirgt sich ein unscheinbares, etwa fünf Zentimeter hohes rechteckiges Kästchen, auf dem zwei Füße bequem nebeneinander Platz finden. Das Gerät ähnelt einer Badezimmerwaage und wird einfach vor der Toilettenschüssel auf den Boden gestellt.

Ausgeklügelter Hubmechanismus

Die obere Abdeckung lässt sich mittels zweier Elektromotoren und eines ausgeklügelten Hubmechanismus um bis zu 27 Zentimeter anheben. Dadurch stehen die Füße höher, und es ergibt sich ganz automatisch eine Haltung, die einer Hocke gleicht - nur ohne Muskelanspannung und daher viel bequemer. "In dieser Position wird der Darm nicht abgeknickt", was wiederum für eine leichtere Entleerung sorge, so die Erfinderin.

Doch wie kommt eine junge Frau, die Kultur- und Medienbildung studiert hat, überhaupt dazu, ein Hilfsmittel für den Toilettengang zu entwickeln? "Ich habe 2013 ein Praktikum in einer Naturheilpraxis in Leipzig gemacht", sagt die gebürtige Rottweilerin, die heute in Karlsruhe lebt. Dabei habe sie mitbekommen, dass etliche Patienten Probleme beim Toilettengang hatten. "Mir hat das immer leidgetan", erzählt sie. Sie recherchierte und stellte fest, dass die in vielen anderen Ländern übliche Hockhaltung viel besser an die menschliche Anatomie angepasst ist. "Ich habe den Leuten dann empfohlen, sich auf dem Klo einfach einen Hocker unter die Füße zu stellen." Für Menschen, die aufgrund ihres Alters oder einer Verletzung nicht so beweglich sind, sei das allerdings schwierig, dachte sich die Praktikantin Ducks. Es musste also eine Konstruktion her, mit der die Füße erst nach dem Hinsetzen angehoben werden können.

Sie wälzte das Problem im Kopf und erzählt ihrem Vater davon. Der stellte den Kontakt zu dem Rottweiler Erfinder Sigmund Hummel her. "Er war ganz angetan von meiner Idee und hat mich ermuntert, sie weiterzuverfolgen", sagt Lara Ducks.

Sechs Jahre bis zur Patenterteilung

Hummel gab ihr Tipps für die nächsten Schritte. Erstens: einen Ingenieur finden, der sich mit den technischen Fragen beschäftigt. Zweitens: das Ganze zum Patent anmelden und drittens: das Konzept auf einer Messe vorstellen. Der Weg war bisweilen etwas holprig. So fand die Erfinderin zwar zunächst in Berlin und dann in Leipzig Ingenieure, die ihr bei der Verwirklichung ihrer Idee halfen. Doch mit dem Patentanwalt, auf den man als Laie angewiesen ist, lief es nicht so rund. In der Antwort auf den ersten Antrag verlangte das Deutsche Patentamt einige Änderungen - insbesondere eine präzisere Abgrenzung von ähnlichen Patenten. "Doch mein erster Patentanwalt war plötzlich spurlos verschwunden und ist auch nicht mehr aufgetaucht", erzählt Lara Ducks. Bis sie einen neuen Anwalt fand und einen überarbeiteten Antrag einreichen konnte, verging wieder viel Zeit.

Von der Idee bis zur Patenterteilung in diesem Februar dauerte es rund sechs Jahre. "Ich habe viel Zeit und auch einige Tausend Euro in das Projekt gesteckt", sagt Lara Ducks.

Prototyp funktioniert wie geplant

Um als nebenberufliche Erfinderin zum Ziel zu kommen, brauche man neben einer guten Idee das Glück, mit den richtigen Leuten zusammenzukommen. "Ohne die Hilfe anderer hätte ich das nicht geschafft", sagt Lara Ducks. Selbst auf den Markt bringen will sie ihre Erfindung nicht. "Ich würde das gerne an ein Unternehmen abgeben, das die Sache in die Hand nimmt." Sie würde dann ihr Patent verkaufen oder Gebühren für die Nutzung bekommen. Doch das Finanzielle sei nicht entscheidend, beteuert sie. "Mir ist nur wichtig, dass die Hockdina Realität wird."

Bis dahin ist freilich noch einiges zu tun. Nach dem Gespräch mit der Zeitung fährt sie gleich zu einem Metallbetrieb nach Leonberg, um die Teile für den Prototypen abzuholen, danach geht es weiter nach Leipzig zur Montage. "Der Prototyp funktioniert wie geplant", meldet sie einige Tage später erfreut. Ihr Rat an junge Erfinder: Wenn man eine Idee hat, sollte man sich trauen, sie auszuprobieren. Auch wenn es vielleicht verrückt klingt.

Info:

Statistik: Man unterscheidet zwischen Arbeitnehmererfindungen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit für ein Unternehmen oder eine Institution machen, und Erfindungen von Privatpersonen. Letztere meldeten nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts im vergangenen Jahr gut 2800 Patente an, davon stammten 7,1 Prozent von Frauen. Dominierendes Fachgebiet ist der Maschinenbau, auf den mehr als 40 Prozent der Patente freier Erfinder entfielen.  Kosten: Zu den Entwicklungskosten kommen Ausgaben für Patentanwälte und Anmeldegebühren. Die Gebühren für die Aufrechterhaltung eines Patents steigen schrittweise auf gut 1900 Euro im 20. Jahr der Gültigkeit an.

zwischen Arbeitnehmererfindungen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit für ein Unternehmen oder eine Institution machen, und Erfindungen von Privatpersonen. Letztere meldeten nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts im vergangenen Jahr gut 2800 Patente an, davon stammten 7,1 Prozent von Frauen. Dominierendes Fachgebiet ist der Maschinenbau, auf den mehr als 40 Prozent der Patente freier Erfinder entfielen.  Kosten: Zu den Entwicklungskosten kommen Ausgaben für Patentanwälte und Anmeldegebühren. Die Gebühren für die Aufrechterhaltung eines Patents steigen schrittweise auf gut 1900 Euro im 20. Jahr der Gültigkeit an.
zwischen Arbeitnehmererfindungen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit für ein Unternehmen oder eine Institution machen, und Erfindungen von Privatpersonen. Letztere meldeten nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts im vergangenen Jahr gut 2800 Patente an, davon stammten 7,1 Prozent von Frauen. Dominierendes Fachgebiet ist der Maschinenbau, auf den mehr als 40 Prozent der Patente freier Erfinder entfielen.  Kosten: Zu den Entwicklungskosten kommen Ausgaben für Patentanwälte und Anmeldegebühren. Die Gebühren für die Aufrechterhaltung eines Patents steigen schrittweise auf gut 1900 Euro im 20. Jahr der Gültigkeit an.
zwischen Arbeitnehmererfindungen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit für ein Unternehmen oder eine Institution machen, und Erfindungen von Privatpersonen. Letztere meldeten nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts im vergangenen Jahr gut 2800 Patente an, davon stammten 7,1 Prozent von Frauen. Dominierendes Fachgebiet ist der Maschinenbau, auf den mehr als 40 Prozent der Patente freier Erfinder entfielen.  Kosten: Zu den Entwicklungskosten kommen Ausgaben für Patentanwälte und Anmeldegebühren. Die Gebühren für die Aufrechterhaltung eines Patents steigen schrittweise auf gut 1900 Euro im 20. Jahr der Gültigkeit an.
zwischen Arbeitnehmererfindungen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit für ein Unternehmen oder eine Institution machen, und Erfindungen von Privatpersonen. Letztere meldeten nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts im vergangenen Jahr gut 2800 Patente an, davon stammten 7,1 Prozent von Frauen. Dominierendes Fachgebiet ist der Maschinenbau, auf den mehr als 40 Prozent der Patente freier Erfinder entfielen.  Kosten: Zu den Entwicklungskosten kommen Ausgaben für Patentanwälte und Anmeldegebühren. Die Gebühren für die Aufrechterhaltung eines Patents steigen schrittweise auf gut 1900 Euro im 20. Jahr der Gültigkeit an.
 Statistik: Man unterscheidet zwischen Arbeitnehmererfindungen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit für ein Unternehmen oder eine Institution machen, und Erfindungen von Privatpersonen. Letztere meldeten nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts im vergangenen Jahr gut 2800 Patente an, davon stammten 7,1 Prozent von Frauen. Dominierendes Fachgebiet ist der Maschinenbau, auf den mehr als 40 Prozent der Patente freier Erfinder entfielen.  Kosten: Zu den Entwicklungskosten kommen Ausgaben für Patentanwälte und Anmeldegebühren. Die Gebühren für die Aufrechterhaltung eines Patents steigen schrittweise auf gut 1900 Euro im 20. Jahr der Gültigkeit an.
 Statistik: Man unterscheidet zwischen Arbeitnehmererfindungen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit für ein Unternehmen oder eine Institution machen, und Erfindungen von Privatpersonen. Letztere meldeten nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts im vergangenen Jahr gut 2800 Patente an, davon stammten 7,1 Prozent von Frauen. Dominierendes Fachgebiet ist der Maschinenbau, auf den mehr als 40 Prozent der Patente freier Erfinder entfielen.  Kosten: Zu den Entwicklungskosten kommen Ausgaben für Patentanwälte und Anmeldegebühren. Die Gebühren für die Aufrechterhaltung eines Patents steigen schrittweise auf gut 1900 Euro im 20. Jahr der Gültigkeit an.
 Statistik: Man unterscheidet zwischen Arbeitnehmererfindungen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit für ein Unternehmen oder eine Institution machen, und Erfindungen von Privatpersonen. Letztere meldeten nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts im vergangenen Jahr gut 2800 Patente an, davon stammten 7,1 Prozent von Frauen. Dominierendes Fachgebiet ist der Maschinenbau, auf den mehr als 40 Prozent der Patente freier Erfinder entfielen.  Kosten: Zu den Entwicklungskosten kommen Ausgaben für Patentanwälte und Anmeldegebühren. Die Gebühren für die Aufrechterhaltung eines Patents steigen schrittweise auf gut 1900 Euro im 20. Jahr der Gültigkeit an.