Ein altes selbstgebasteltes Instrument ist im Reparatur-Café ebenso willkommen wie eine kaputte Nähmaschine. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Lokale Agenda startet neues Angebot in der Konrad-Witz-Schule / Einmal im Monat kann gewerkelt werden

Rottweil (ans). In der Konrad-Witz-Schule (KWS) ist ein Reparatur-Café eröffnet worden. Das Werkeln bei Kaffee und Kuchen kommt klasse an.

Die einen werfen weg und die andern stapeln ihre kaputten Sachen im Keller. Die Reparatur selbst ist für viele zu schwierig oder zu kostspielig. Selbst im Fachhandel hört man immer öfter: "Die Reparatur ist teurer als ein neues Gerät." Das muss nicht sein, sagen die Initiatoren des Reparatur-Cafés von der Lokalen Agenda 21 im Kapuziner. Oft reichen ein paar Handgriffe und das Gerät erfülle wieder seine Aufgabe. Man müsse nur wissen wie.

Schon die Informationsveranstaltung vor einigen Monaten traf auf großes Interesses. 30 Helfer, teilweise Fachleute, konnten gefunden werden, die nun einmal im Monat Hilfe zur Selbsthilfe in der Werkstatt der KWS anbieten.

Beim Café-Start am Samstag hatten sie schon alle Hände voll zu tun. Wegwerfgesellschaft? Fehlanzeige. Die Leute kamen mit Bügeleisen, Fahrrädern, Musikinstrumenten, Handys, mechanischen Schreibmaschinen, gebrochenen Bilderrahmen, Elektrosäge, CD-Playern, Fernsehern und sogar mit Kleidung, die geflickt werden musste. Mit der hervorragenden Ausstattung in der KWS-Werkstatt kein Problem, wobei die Fachleute auch ihr eigenes Werkzeug im Gepäck hatten.

Überall wurde gefachsimpelt, Erfahrungen ausgetauscht, gewissenhaft nach dem Problem geforscht, aber vor allem geschraubt, gehämmert und, ja auch genäht. Nicht nur Knopf und Löcher, eine Frau nähte unter Fachaufsicht gleich ein ganzes Shirt.

Immer mehr wurde in den drei geöffneten Stunden hereingetragen, und manch einer spurtete noch mal schnell nach Hause, weil eben nichts unmöglich war. Oder doch? "Hie und da", fehlen Ersatzteile, sagte Anja Schaber vom Kapuziner.

Eine Fernbedienung etwa verweigerte trotz aller Mühen ihren Dienst. Na dann – noch ein Tässchen Kaffee und ab in den Fachhandel. Was nicht funktionierte, war immerhin bestens auf die Reparatur vorbereitet. "Das kann auch schon Kosten sparen", so Schaber. u Das nächste Mal öffnete das Reparatur-Café am 20. Juli. Und dann wieder nach der Sommerpause, regelmäßig einmal im Monat.