Freuen sich schon auf den neuen Reitplatz: Volker Öfinger mit Reitschülern Foto: Flammer Foto: Schwarzwälder-Bote

Letzte Arbeiten am neuen Platz an der Stadionstraße / Diskussion um Zuschuss gerät in Vergessenheit

Von Lea Flammer

Rottweil. Zum Jubiläumsturnier des Reit- und Fahrvereins Rottweil sollen die Erweiterung und Sanierung des Reitplatzes abgeschlossen und das Fluchtlicht angebracht sein. Und auch die Diskussionen über Zuschüsse dürften dann in Vergessenheit geraten.

Mit Kosten von 35 000 Euro rechnet der Verein für den neuen Platz. Der württembergische Landessportbund beteiligt sich daran mit 17 000 Euro, die Stadt Rottweil mit 15 000 und der Stadtverband für Sport mit 3000 Euro.

Jubiläumsturniereim Mai und Juni

Dass an der Stadionstraße ein Reitplatz neu angelegt werden musste und wie das finanziert wird, hat in den vergangenen Jahren für Gesprächsstoff gesorgt. Das ursprüngliche Reitgelände des Vereins hatte dem Parkplatz der neuen Stadthalle weichen müssen. Der Verein sah deshalb die Stadt Rottweil im Zugzwang. Doch im ersten Anlauf war der Reit- und Fahrverein mit seinem Zuschussantrag im Gemeinderat leer ausgegangen. Auch jetzt spricht Franz Hertkorn, Vorstand für Finanzen, Mitgliederverwaltung und Turniere, von einer Beteiligung an den Kosten "in bescheidenem Maße". Gerade wenn man bedenke, dass andere Sportvereine wesentlich mehr an Geld und Unterstützung bekämen. Jedoch: Die Mühe und das Durchhaltevermögen bezüglich der Finanzierung hätten sich gelohnt.

Der neue Reitplatz mit einer Breite von 33 Metern und einer Länge von 64 Metern ist nun für Dressurturniere bis zur höchsten Klasse S, für Sprungturnier bis zur zweit höchsten, also bis 2 Sterne M, zugelassen.

Die Dressurreiter vom 11. bis 13. Mai und die Springreiter vom 1. bis 3. Juni können also anreisen. "Es gibt immer weniger Vereine, die Turniere mit Ertrag ausrichten können", weiß Hertkorn um die Bedeutung des Platzes für den Fortbestand des Vereins. Ohne Sponsoren seien solche Veranstaltungen undenkbar, rechnet Hertkorn den langjährigen Geldgebern die Treue hoch an.

Seit dem 1. Oktober arbeiten neben der Baufirma Haas und Kabel Haag, beide aus Seedorf, auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer an der Fertigstellung. Insgesamt wurden 450 Tonnen Material geliefert.

Besonderen Dank gelte allen 140 Mitgliedern, ehrenamtlichen Helfern und Jugendleiterin Corinna Mauch für die engagierte Jugendarbeit. Seit etwa acht Jahren verzeichne der Verein eine Zunahme des Jugendbetriebs und lege sehr viel Wert auf diesen Bereich. "Kondition, Kraft, Geselligkeit" sollen neben dem Reiten im Vordergrund stehen. Dies will ab dem 1. Juni auch der neue Pächter Volker Öfinger bewahren und ausbauen. Kinder sollen einerseits die Chance haben, zu lernen, wie man sich selbst organisiert, mit Terminen umgeht und andererseits dazu animiert werden, neben dem Reiten auch andere Hobbys zu haben. Entsprechend breitgefächert ist das Freizeitangebot des Vereins deshalb. So ist im Herbst erstmals ein Hallenflohmarkt geplant, bei dem es nicht nur ums Pferd gehen soll, und auch Unternehmungen wie ein Ausflug zur Apassionata nach Stuttgart, zum Schlittschuhlaufen oder ein abenteuerreicher Wandertag zeugen davon.

Gerade auch für den Reiter-Nachwuchs sieht Hertkorn durch den neuen Platz Vorteile – abgesehen von den besseren Trainingsmöglichkeiten: Da die Pferde nicht wie in den vergangenen Jahren zum Ausweichplatz transportiert werden müssen, können mehr Jugendliche aus den eigenen Reihen am Turnier teilnehmen.