RugbyZweitligist unterliegt im Heimspiel gegen Heidelberger TV mit 12:19
Eine 12:19-Heimniederlage kassierte der RC Rottweil in der Zweitligapartie gegen den Heidelberger TV. Im Duell der Finalteilnehmer in der Vorsaison des DRV-Pokals konnte jedoch keines der beiden Teams überzeugen und erreichte in keiner Phase das Niveau der vergangenen Spielzeiten.
Für den RC Rottweil ist dies bei zwei Siegen die vierte Niederlage in der laufenden Saison und es wird deutlich, dass das Team den Abgang von drei Stammspielern sowie zwei berufsbedingten Ausfällen (und einer aktuellen Rot-Sperre) bisher nicht kompensieren konnte. Dass der letztjährige Erstligist Heidelberger TV ähnliche Probleme hat, sei hier nur am Rande erwähnt.
Die Kurpfälzer begannen offensiv, kamen in der Anfangsphase durch einige Unachtsamkeiten und Abstimmungsfehler in der RCR-Hintermannschaft immer wieder in Ballbesitz und konnten bereits nach 9 Minuten zum ersten Versuch ablegen. Nach diesem Schuss vor den Bug dauerte es einige Zeit, bis sich die "Schwarz-Gelben" wieder gefangen hatten und natürlich versuchten die Gäste aus dieser Situation der Verunsicherung Kapital zu schlagen. Die HTV‘ler drückten weiter und versuchten mit ihren Erst-Liga erfahrenen Cracks eine frühe Entscheidung herbeizuführen. So bekamen sie zwar deutlich mehr Standardsituationen zugesprochen, konnten diese aber nicht für sich nutzen.
Die Defensivarbeit der RCR’ler zeigte sich dabei als wirkungsvoll, und die "Schwarz-Gelben" fanden immer besser in die Partie und konnten das Spielgeschehen in die Hälfte der "Schwarz-Roten" verlagern. Die Rottweiler Stürmer kontrollierten nach offenen Gedrängen und Standardsituationen (Gedränge, Gassen) das Spielgeschehen. Selbst einige gegnerische Gassen und Gedränge konnten die Rottweiler für sich entscheiden. Doch einen Straftritt gegen den RCR konnten die Gäste in der 25. Minute zu einem weiteren Versuch nutzen: Der weite Straftritt ging an der 22m-Linie des RCR ins Aus. Den eigenen Einwurf konnten die Gäste zu einer Öffnung über die gesamte Spielfeldbreite nutzen und nach einem offenen Gedränge sowie einem kraftvollen Kurzsprint zum 10:0 im RCR-Malfeld ablegen. Nach der gelungenen Erhöhung stand es 12:0 für den Heidelbeger TV.
Nach diesem Rückschlag wollten die RCR’ler unbedingt die ersten Punkte einfahren und kamen auch wieder ans gegnerische Viertelfeld. Trotz einer Reihe aussichtsreicher Angriffe konnte ein Versuch aber nicht verbucht werden, nicht zuletzt auch deshalb, weil mancher entscheidende Pass zu ungenau kam und das Spiel wegen Vorwurfs unterbrochen werden musste. Hinzu kam eine Reihe völlig unmotivierter Kicks der Gastgeber, die nur den Gegner wieder in Ballbesitz brachten.
Nach motivierenden Worten in der Halbzeitpause starteten die Rottweiler mit viel Druck in den zweiten Spielabschnitt, konnte das Spielgeschehen wieder in die Hälfte des HTV verlagern, jedoch ohne zählbaren Erfolg. Vielmehr waren es die Männer vom unteren Neckar, die die RCR-Cracks immer wieder zu Fehlern zwangen.
Die daraus folgenden Straftritte nutzten sie geschickt zu eigenen Gasse-Angriffen. Die Platzherren wurden so immer wieder in ihre eigene Hälfte zurückgeschickt. Wie schon Mitte der ersten Halbzeit kam es dann auch zum 3. Versuch und anschließender Erhöhung für den HTV.
Es dauerte bis zur 65. Minute, bis die Platzherren auch endlich Zählbares am Scoreboard anschreiben konnten: Nach einer gewonnen Gasse und mehreren offenen Gedrängen konnte Junioren-Nationalspieler Robert Lehmann zum 5:19 ablegen. Gedränge-Halb Marian Toader sorgte mit der Erhöhung zum 7:19. Kurz danach war es wieder Robert Lehmann, der nach mehreren offenen Gedrängen zum 12:19 ablegte.
Noch einmal kam Hoffnung auf und der konditionell starke RCR versuchte nachzulegen und den HTV noch einmal ins Wanken zu bringen. Wieder konnten sich die Platzherren mehrfach in der gegnerischen 22 festsetzen – aber die "Schwarz-Roten" aus Heidelberg verteidigten routiniert und brachten das Ergebnis über die Zeit.
Michael Oswald (RCR-Spielertrainer): "Dieses Spiel hätten wir gewinnen können, ja müssen. Wir haben über die gesamte Spielzeit aber zu wenig agiert und das Spiel in entscheidenden Situationen aus der Hand gegeben. Hinzu kamen ein paar Fehler, ein paar Unaufmerksamkeiten zu viel. Die haben letztendlich den Unterschied gemacht und das Spiel entschieden. Aufgrund des Spielverlaufs ist dies ein bitteres Ergebnis – aber uns fehlte heute leider der letzte Biss. Wir müssen das rasch aus den Köpfen bringen und uns in zwei Wochen gegen den noch sieglosen Neuling RC Regensburg auf unsere alten Stärken besinnen."
RC Rottweil: Szani Ladislau, Lucian David, Swen Engelhardt, Max Eigenmann, Martin Storck, Markus Wiener, Gabriel Jäger, Robert Lehmann, Julian Dupont (alle Sturm); sowie Marian Toader, Martin Ross, Leonhard Holpp, Nick Long, Michael Oswald, Sebastian Wilde, Calvin Bahr und Jörg Hügel (alle Verbindung und Drei-Viertel).
