Entlang des Gebäudesockels wird eine Drainage verlegt. Ein Bagger hat dazu das Erdreich ausgehoben. Foto: Wolf

Salinenmuseum: Nässe setzt historischer Bausubstanz zu. Nächste Baustelle ist  das Fachwerk.

Rottweil - Am Salinenmuseum Unteres Bohrhaus nagt der Zahn der Zeit. Daher sind immer mal wieder Erhaltungsarbeiten erforderlich: Gegenwärtig geht es darum, das Gebäude nachhaltig vor Feuchtigkeit zu schützen.

Ziel der aktuellen Maßnahme ist es, das Mauerwerk im Sockelbereich zu schützen und Wasser entsprechend abzuleiten, erklärt Peter Hauser, Betriebsleiter der Stadtbau Rottweil. Dies sei wichtig, um die historische Bausubstanz langfristig zu erhalten.

Spaziergänger, die im Primtal unterwegs waren, konnten beobachten, wie ein kleiner Bagger parallel zum Hauptgebäude das Erdreich öffnete. Auf diese Weise wurde zunächst der Sockelbereich freigelegt. Anschließend wurde eine Drainageleitung in einem Schotterpaket verlegt. Danach wird ein Restaurator das Mauerwerk im Sockelbereich restaurieren, ehe dieser Bereich wieder mit Erde verfüllt wird. Dieser Fachmann untersucht im Rahmen seiner Arbeit auch die Gefache der Fassade.

Schindeleindeckung muss getauscht werden

Falls erforderlich, führt er auch dort kleinere Restaurierungsarbeiten durch, um die Substanz zu erhalten. Die beschriebenen Arbeiten dürften nach Hausers Angaben insgesamt etwa 8000 Euro kosten. Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren musste ein Teil der Fassade an der dem Rundbau zugewandten Schmalseite bereits restauriert werden.

Mit der laufenden Maßnahme sind die Erhaltungsarbeiten jedoch nicht abgeschlossen. Nächste Baustelle ist das Holzfachwerk des Hauptgebäudes. Ein Restaurator im Zimmererhandwerk soll den Zustand untersuchen und das Ergebnis in einer Kartierung dokumentieren. Je nachdem, wie die Diagnose des Fachmanns ausfällt, müssen weitere Maßnahmen geplant werden.

Umfangreichere Investitionen dürften zumindest mittelfristig auch beim Rundgebäude anstehen. Auch Laien ist nicht verborgen geblieben, dass die Holzschindeln zunehmend stärker verwittern. Daher mussten einzelne von ihnen bereits ersetzt werden – deutlich zu erkennen, weil deren Holz noch nicht vergraut ist. Eine komplette Sanierung der Schindeleindeckung stehe daher wohl in absehbarer Zeit an, sagt Peter Hauser. Damit kämen auf die Stadt als Eigentümerin des Salinenmuseums auch höhere Kosten zu. Diese müssten aber mit einem entsprechenden  Planansatz im städtischen Haushalt verankert sein, ehe die Arbeiten in Angriff genommen werden könnten.  Am 1. Mai beginnt die reguläre Öffnungszeit im Museum mit kleiner Bewirtung und offenem Workshop für Jung und Alt. Danach öffnet das Team des Fördervereins Salinenmuseum Rottweil bis Ende September an Sonn- und Feiertagen von 14.30 bis 17 Uhr die Tore und bietet jeweils um 14.45 und 16 Uhr kostenlose Museumsführungen an.