DFB A-Lizenz-Trainer Jochen Bauer war beim Fußball-Integrationstag per Video zugeschaltet.Foto: Stadt Rottweil Foto: Schwarzwälder Bote

Jugend: Fußball-Projekt "Happy Integration Kids" dieses Jahr unter besonderen Vorzeichen

Sport verbindet – deshalb veranstaltet die Stadt Rottweil mit der Fachstelle Integration und der FV 08 sowie lokale Sponsoren an der Konrad-Witz-Schule seit Jahren einen Fußball-Integrationstag.

Rottweil. Beim seit Jahren stattfindenden Fußball- Integrationstag an der Konrad-Witz-Schule (KWS) kicken normalerweise aus Deutschland stammende Schüler und geflüchtete oder zugewanderte Kinder gemeinsam unter Anleitung des DFB A-Lizenz-Trainers Jochen Bauer – dieses Jahr musste die Veranstaltung Corona-bedingt unter besonderen Vorzeichen stattfinden.

Das integrative Fußballtraining startete 2016 in Rottweil. Das Ziel des Fußball-Integrationsprojekts mit dem Titel "Happy Integration Kids" in Rottweil ist es, die Kinder im Bereich Bildung in der Schule und dem Sporttraining im Verein nachhaltig zu unterstützen. Dabei sollen ein respektvoller Umgang miteinander, Gleichberechtigung und der Teamgedanke gestärkt werden.

"An diesem Tag haben die Kinder und Jugendlichen Spaß und Freude am Fußballspielen, bekommen Kontakt zu anderen Fußballbegeisterten und finden so den Weg in den Fußballverein", erklärt der städtische Integrationsbeauftragte Herbert Stemmler. Deshalb ist die Mischung der Teilnehmer besonders wichtig, denn manche der teilnehmenden Schüler sind schon in einem Fußballverein und können so weitere Anreize schaffen oder Hilfestellung geben. Nach dem Integrationstag kommen die Kinder in die Fußball-AG im Rahmen der Gemeinschaftsschule. Schließlich folgt im Idealfall der Übergang zum FV 08 Rottweil.

Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie musste das Programm entsprechend der Hygienevorschriften umgestellt werden: Die Schüler wurden in drei Gruppen unterteilt in die Schul-Aula eingeladen und trugen Masken. Trainer Jochen Bauer wurde aus dem hohen Norden per Video zugeschaltet. Auf das eigentliche Fußballtraining wurde in diesem Jahr verzichtet, Bauer versuchte stattdessen aus der Ferne zu vermitteln, wie Fußball zu einem Miteinander und zur Integration beiträgt. Auch wenn es dieses Jahr Corona-bedingt beim "Trockenschwimmen" blieb, erhielt jedes Kind einen Fußball und ein Trikot zur Motivation.

Als Überraschungsgast war Berthold Kimmich, der Vater von Joshua Kimmich, dabei und berichtete von den Erfahrungen seines Sohnes, der sowohl bei Bayern München wie bei der Nationalmannschaft mit vielen Spielern unterschiedlichster Herkunft erfolgreich zusammenarbeitet und mit vielen befreundet ist. "Es spielt keine Rolle, ob du von Bösingen, Polen oder sonst wo herkommst, entscheidend ist der Charakter", ist Berthold Kimmich überzeugt. Passend zur Integrationswoche organisierten Sportlehrer Michael Ulrich und Willy Schmidt, ehemaliger Schulleiter der KWS, zusammen mit Jochen Bauer jb fairplay das Event. Vom FV 08 richtete Vorstand Peter Weiß persönliche Worte an die Schüler. Ein Fußballverein sei wie eine Familie, hier finde man Rat und Hilfe über den Fußball hinaus und auch Freunde fürs Leben.