Auf dieser Bühne wird kein Konzert mehr gespielt. Der Musikpavillon im Stadtgraben wird abgebrochen. Foto: Zelenjuk

Seit Wochen abgesperrt. Sanierung lohnt sich nicht mehr. Mobile Bühne im Stadtgraben als Ersatz?

Rottweil - Open-Air-Veranstaltungen und Konzerte unter freiem Himmel haben in Corona-Zeiten Hochkonjunktur. Passende Veranstaltungsorte gibt es auch in Rottweil. Der Musikpavillon im Stadtgraben zählt allerdings nicht dazu. Seit Wochen ist er abgesperrt. Im nächsten Jahr wird der Pavillon abgerissen.

Die grüne Kulisse ist schön, die Lage zentral und trotzdem ruhig - der Rottweiler Stadtgraben hat durchaus Potenzial. Auch als Veranstaltungsort für Freiluft-Events. Im Rahmen der Vorbereitungen auf die Landesgartenschau spielt der Stadtgraben ebenfalls eine große Rolle.

Doch Konzerte auf der Bühne des Musikpavillons werden sicher nicht mehr stattfinden. Dieser ist in einem "sehr sanierungsbedürftigen Zustand", wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage mitteilt. "Da statische Probleme nicht ausgeschlossen werden können, haben wir den Pavillon vorsichtshalber abgesperrt", heißt es weiter.

Der Pavillon sei in den vergangenen Jahren nur noch äußerst selten für Konzerte oder Veranstaltungen genutzt worden. Das kulturelle Leben unter freiem Himmel habe sich an andere Orte verlagert, beispielsweise an den Wasserturm beim Ferienzauber oder in den Bockshof mit der Freilichtsaison des Zimmertheaters. Einmal im Jahr habe der Pavillon bislang noch als Station bei der Fronleichnamsprozession gedient, informiert Tobias Hermann, Pressesprecher der Stadt Rottweil.

Abbruch voraussichtlich im nächsten Jahr

Nun steht eindeutig fest: Eine Sanierung lohnt sich nicht mehr. Das hat der Rottweiler Gemeinderat in seiner Klausurtagung vor der Sommerpause beschlossen. Der Pavillon wird voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres abgebrochen. "Mit der katholischen Kirche hat sich die Stadt Rottweil im Vorfeld abgestimmt. Demnach kann die Fronleichnamsprozession auch ohne den Pavillon stattfinden", teilt Hermann mit.

Die weitere Nutzung des Stadtgrabens, erläutert er, werde mit Blick auf die Landesgartenschau Gegenstand eines Architektenwettbewerbs sein, den die Stadt im kommenden Jahr ausloben werde.

"Es ist gut denkbar, dass der Stadtgraben während und nach der Landesgartenschau wieder mit kulturellen Veranstaltungen belebt wird. Die konkrete Ausgestaltung ist derzeit noch offen und wird mit dem Rahmenplan konkretisiert, der als Grundlage für den Wettbewerb dient", führt Hermann aus. Eine endgültige Entscheidung falle erst nach Abschluss des Wettbewerbs.

Im jetzigen Entwurfsstadium sehe der Rahmenplan im Stadtgraben eine mobile Bühne, eventuell als Leichtbaupavillon vor. Denkbar seien im Stadtgraben laut Informationen auf der Internetseite der Landesgartenschau auch neue Sanitäranlagen und eine neue Beleuchtung.

"Hinab zum eigentlichen Graben unter der Hochbrücke soll ein barrierefreier Zugang entstehen. Der dortige Brunnen soll saniert, der Park mit Sitzmöglichkeiten und einem Bachlauf ergänzt und besser ausgeleuchtet werden", lauten die weiteren Ideen.

Der Rahmenplan wird dem Gemeinderat im ersten Quartal 2021 zur endgültigen Beschlussfassung vorgelegt, danach folgt der Planungswettbewerb.

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