Etwas mulmig war den Kindern beim Auftritt der listigen Schlange Kaa und Tiger Shir Khan zumute (linkes Bild). Mogli und Balu sind echte Freunde. Sie haben viel Spaß zusammen (rechtes Bild). Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Dschungelbuch: Moglis Geschichte begeistert kleine und große Zuschauer in der Stadthalle

Das Tourneetheater Liberi brachte die Geschichte von Mogli, dem Findelkind, das im Dschungel aufwächst, als Musical in der Stadthalle in Rottweil auf die Bühne.

Rottweil. Die Erzählungen von Rudyard Kipling aus dem Jahr 1895 haben bis heute nichts an Faszination verloren. Die Darsteller spielten vor ausverkauftem Haus. Mehr als 900 Besucher aller Altersgruppen hatten sich eingefunden.

Bereits eine halbe Stunde vor Beginn war die Halle gut gefüllt, schauten sich Kinder die hübsch gemalten bunten Kulissen an, stärkten sich mit Butterbrezeln und Getränken und warteten gespannt darauf, dass es endlich los geht.

Mucksmäuschenstill war es, als die Musik begann und die Darsteller ihr Publikum auf eine bunte Reise durch den geheimnisvollen Urwald mitnahmen.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht das Findelkind Mogli, das im Urwald bei den Wölfen aufgewachsen ist. Die meisten Tiere des Dschungels sind seine Freunde. Doch je größer und älter dieses Findelkind wird, desto mehr fühlen sich die Tiere bedroht. Haben Angst vor diesem Menschenkind, da sie mit Menschen keinerlei gute Erfahrung gemacht haben.

So macht sich Mogli auf die Suche nach seiner wahren Identität. Viele lustige Abenteuer erlebt er dabei im Urwald mit seinen Freunden Balu, dem Bären, oder dem weisen Panther Baghira. Aber immer wieder gerät er auch in Gefahr.

Die Theatermacher begeistern sowohl mit ihrer Inszenierung als auch mit Bühnenbild und Kostümen. Die nicht in allen Passagen einfache Geschichte um Mogli kindgerecht aufzuarbeiten, ist ihnen bestens gelungen, wenngleich so mancher kleine Besucher sichtlich zwischen Faszination und Grusel hin und hergerissen war.

Besonders, wenn die listige Schlange Kaa, oder Shir Khan, der Tiger, auf die Bühne kamen, erhob sich so manches Kinderstimmchen. Aber das gehört auch dazu. Am Ende siegt ja schließlich das Gute.

Die Kompositionen der Musiker Christoph Kloppenburg und Hans Christian Becker – mal mitreißend, mal gefühlvoll – brachten die Stimmungen der einzelnen Szenen hervorragend rüber. Und den allesamt ausgebildeten Musical-Darstellern war Spielfreude und Begeisterung anzumerken. Das übertrug sich schnell auch aufs Publikum, das ohnehin mehrfach in die Gesänge mit eingebunden und damit zu einem Teil des Musicals wurde.

Mit viel Feinsinn und Wortwitz, so dass auch die Erwachsenen etwas zu lachen hatten, war das Stück inszeniert. Ein wahrer Genuss. Begeistert und mit leuchtenden Augen traten die Besucher schließlich den Heimweg an.