Die Burgnarrenzunft ist für die anstehende Fasnetssaison gut gerüstet. Höhepunkt ist das Ringtreffen des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Zunft. Foto: Narrenzunft Foto: Schwarzwälder Bote

Ringtreffen: Burgnarrenzunft geht voller Elan und Vorfreude in die fünfte Jahreszeit / Logistik im Blick

Ein Dorf im Ausnahmezustand: Die Burgnarrenzunft Neufra feiert 2018 ihr 60-jähriges Bestehen und erwartet zum Ringtreffen Ende Januar viele Gäste.

Rottweil-Neufra. Im Heim von Ehrenpräsident Siegfried Bordt werden die Abstauber nicht mit Sekt empfangen. Es wird mit Champagner angestoßen. Die Atmosphäre ist feierlich. Zunftpräsident Muhamed Agusi und Abstauber Marcel Franz strahlen. "Narri, Narro": Sie ist da die schöne Zeit.

Und obwohl die Häs vom Staub der vergangenen Zeit befreit werden mussten, war die Mühsal der vergangenen eineinhalb Jahre vergessen. Alle Vorbereitungen zum Ringtreffen in drei Wochen sind erledigt, sagt Muhamed Agusi. "Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen", richtet er einen flehenden Blick zum Himmel.

Das letzte Ringtreffen vor 22 Jahren wurde von seinen Vorgängern organisiert. Ein Riesenzelt für 4500 Gäste wurde auf dem Grundstück der Firma Mayenberger aufgestellt. Eine Mammutleistung für das 1200 Einwohner zählende Neufra, was nur mit den Freunden einer französischen Garnison aus Villingen zu bewältigen war, erzählt Rainer Pfautsch.

Gekommen waren aber nur etwa 3000 Gäste. "Das Wetter war grauenvoll." Wieder wandert der Blick zum Himmel. Seit Wochen habe er schlaflose Nächte, sagt Agusi. Aber er zwinkert: "Das ist die Vorfreude."

Auf ein Riesenzelt wird zum 49. Ringtreffen des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg verzichtet. Die Fasnet habe sich in den vergangenen Jahren auf die Straße verlagert. 23 Besenwirtschaften laden zum Feiern ein, freut er sich über die überraschend große Bereitschaft.

Organisiert wird das Fest mit den anderen Vereinen des Orts. Alle machen mit. Allein für die organisatorischen Aufgaben konnten 200 Helfer gewonnen werden, bedankte sich Agusi für die "überwältigende Unterstützung".

Erwartet werden die 23 Zünfte des Narrenfreundschaftsrings und fünf Gastzünfte. 3000 Narren und Musiker müssen koordiniert und versorgt werden.

In der Karl-Stimmler-Halle würden die unterschiedlichen Häs am Freitag, 26., und am Samstag, 27. Januar, vorgestellt. Am Samstag werde der 25 Meter hohe Narrenbaum von 35 fachkundigen Männern der Haugiebler aus Heinstetten am Rathaus aufgerichtet.

Der Sonntag, 28. Januar, beginnt mit einer Narrenmesse und anschließendem Zunftmeisterempfang in der Karl-Stimmler-Halle. Dazu erwarte Ringpräsident Kurt Szofer 150 geladene Gäste.

Die Schirmherrschaft des 49. Ringtreffens übernahm Oberbürgermeister Ralf Broß. Parallel musste die Verkehrs- Logistik für den erwarten Ansturm am Sonntag zum großen Ringumzug akribisch geplant werden.

Die Neufraer Straße zwischen Neufra und Rottweil werde zum Parkplatz. Dafür müsse die Straße zwischen 11 und 18 Uhr einseitig gesperrt werden, und wäre nur Richtung Rottweil befahrbar. Zwei Pendelzüge mit Bus-Shuttle-Haltestelle auf der Rottweiler Saline und dem Wellendinger Gewerbegebiet sollen die Verkehrssituation erleichtern.

Die erwarteten etwa 40 Narrenbusse rollen aus Richtung Frittlingen an. "Eine Herausforderung für den kleinen Ort", sagt Pfautsch. Und ein Zeichen für die lebendige Gemeinschaft der Neufraer Bürger.

Die Neufraer Narrenzunft gründete sich 1958. Daraus entwickelte sich 1973 die Burgnarrenzunft. Neben dem Burgnarr entwarf Wolfgang Moseler 1973 mit dem "Burgherren" ein weiteres Narrenkleid. Zum festen Bestandteil der Neufraer Fasnet gehört neben Elferrat und Altherrenrat auch die Zunft-, Jugend- und Minigarde.

Am Dreikönigstag besuchen die Abstauber nicht nur die Hästräger, sondern jedes einzelne Bürgerhaus. Die Herren und Damen in Frack und Zylinder wecken nämlich nicht nur die verstaubten Masken, sondern sammeln auch fleißig Spenden für ihre Jugendgruppen, sagt Agusi.