Der von Flüchtlingen in Szene gesetzte Kochkurs führte in die orientalische Küche ein. Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Vielfalt: Abend im Kapuziner ermöglicht ein Fest mit vielen schönen Momenten

Der krönende Abschluss des Jubiläums "Zehn Jahre Solifer" wurde mit einer Nacht der Vielfalt im Kapuziner gefeiert. Zu dem schönen Miteinander war jeder Interessierte gerne willkommen.

Rottweil. Der Kapuziner ist seit jeher ein Ort der Vielfalt. Er beherbergt mit seinen Einrichtungen junges Leben und Seniorentreffs, und er macht auch ohne weiteres unverkrampfte Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung möglich.

Die zehnjährige Solifer-Arbeit mit einer Nacht der Vielfalt zu feiern, war ein voller Erfolg. Die Besucher – jung und alt, Menschen mit und ohne Handicaps – widmeten sich völlig unbefangen den zahlreichen Angeboten. Die für den Abend versprochene Vielfalt wurde von Solifer – Offene Hilfen der Bruderhaus Diakonie – und dem Mehrgenerationenhaus glänzend dargeboten. Da gab es keinen Platz, der nicht mit Leben erfüllt war. Mittendrin der Rollstuhlparcours, auf dem Jedermann die Beschwerlichkeiten und Hindernisse für Rollstuhlfahrer testen konnte. Daneben viele kleine Tischchen mit kulinarischen Schmankerln, Mitmachworkshops, Informationsständen und einem Bühnenbereich mit vielfältigen Aufführungen vom Tanz über Trommelwirbel bis hin zu Gebärdengesang. Das Geschehen war natürlich auch mit vielen Informationen zum Leben mit einer Behinderung verbunden. Etwa bei der Diskussion zu den gezeigten Filmen oder dem Auftritt von Silvia Gmelin, die die Notwendigkeit der "Leichten Sprache" vermittelte, die für Menschen mit Lernbehinderung, Senioren und Flüchtlinge entwickelt wurde, aber auf kommunaler Ebene noch kaum Anwendung findet. Der Seniorenrat Rottweil präsentierte sich mit einer kleinen Notfalldose, die wichtige Informationen zum Gesundheitsstand eines Patienten liefern kann. Erhältlich sind diese Notfalldosen beim Seniorenstammtisch im Kapuziner und der Volksbank Rottweil.

Sehr angetan vom gelungenen Abend, an dem bis Mitternacht gefeiert wurde, zeigten sich auch Sandra Ostertag und Miriam Pfau von der Bruderhaus-Diakonie. Das Zusammensein solle nicht zuletzt der Sensibilisierung und dafür dienen, Barrieren in den Köpfen zu überwinden. Die Stimmung sei wunderbar, freuten sie sich über die vielen Gäste und das ungezwungene Miteinander, durch das Vielfalt wirklich erlebbar gemacht werde.

Ein besonderer Anziehungspunkt war der von Flüchtlingen angebotene Kochkurs. 40 Anmeldungen sah sich Jörg Gronmayer, der Vorsitzende des Freundeskreises Asyl, plötzlich gegenüber. Doch auch wenn es beim orientalischen Kochen räumlich mal etwas enger zugeht, tut dies dem Spaß keinen Abbruch. Zubereitet wurden Kichererbsenhumus, Labne (Joghurtbällchen), schmackhafter Freekeh mit Hähnchen und als süße Leckerei Knafe.