Walter Hölle (links) mit den Beteiligten der Fair-Play-Aktion, Vierter von rechts Dennis Griesser, der den Pokal gewann. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

SportlerehrungVier Beispiele gewürdigt

Von Jürgen Schleeh

Fair-Play gehöre zum Sport wie die Ehrung der Sportlerinnen und Sportler. Somit ist diese Aktion der Kreissparkasse Rottweil ein fester Programmpunkt bei der Sportlerehrung im Hofersaal. Walter Hölle, Leiter für Öffentlichkeitsarbeit des Geldinstitutes, hob hervor: "Seit 22 Jahren laden wir zur Fair-Play-Aktion ein und können dabei bis jetzt 68 Beispiele auszeichnen."

Hintergrund der Aktion ist, dass mit diesem Preis beispielhaftes, faires Verhalten im sportlichen Wettstreit zu würdigen. Bei allem Ehrgeiz sei es wichtig, "den Gegner nicht als Feind zu sehen. Wo nur Gewinnsucht zählt und Erster zu sein, bleibt das Fairplay auf der Strecke", betonte Hölle.

Anlässlich der Sportlerehrung am Montag konnten vier Vorbilder gewürdigt werden, von denen die siebenköpfige Jury sich auf Dennis Griesser einigte, der den Fairplay-Pokal erhielt. Eingereicht wurde der Vorschlag von Benjamin Butz, Schiedsrichter aus Rottweil. Im Pokalspiel zwischen dem SC Wellendingen und FC Frittlingen stand es in der 84. Minute 1:1. Bei einem Angriff traf Dennis Griesser seinen Gegenspieler bei einem fairen Zweikampf am Oberschenkel. Anstatt in den Strafraum zu laufen und die gute Torchance zu nutzen, spielte Griesser den Ball ins Seitenaus, damit der FCF-Spieler behandelt werden konnte. Beim letztlich notwendigen Elfmeterschießen schied der SC Wellendingen aus.

Auf Platz zwei kam Philipp Rumpel, Spieler des VfR Sulz. In der Partie des VfR gegen den SV Wachendorf in der Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald wurde Rumpel elfmeterwürdig gefoult, spielte aber parallel zur Grundlinie weiter Richtung Tor. Seinen Pass in die Mitte schob sein Mitspieler ins Tor zum 4:0 des VfR Sulz. Weil der Ball jedoch zuvor kurzzeitig im Toraus war, informierte Philipp Rumpel seinen Spielführer, der wiederum den Schiedsrichter benachrichtigte, der den Treffer annullierte und Abstoß gab, zudem die faire Geste im Spielbericht vermerkte. Eingereicht wurde dieses Beispiel von Tobias Nübel aus Sulz.

Platz drei der "Fair-Play-Aktion" teilten sich zwei Beispiele. Das faire Verhalten von Ralph Herrmann, Betreuer der SGM Aichhalden/Rötenberg, ist Monika Alt aus Rottweil aufgefallen, die diesen Vorschlag einreichte. Beim Spiel der C-Junioren der SGM Aichhalden gegen die SpVgg Trossingen schoss ein Spieler der Gäste beim Stand von 1:1 aufs Tor. Der SGM-Torwart lenkte den Ball über die Querlatte, doch der Schiedsrichter gab dennoch Abstoß. Ralf Herrmann, Betreuer der SGM, informierte den Unparteiischen, dass der Torwart noch am Ball gewesen sei. Der Schiedsrichter korrigierte auf Eckstoß, der den Siegtreffer für die SpVgg Trossingen zur Folge hatte. Aichhalden verlor und schied aus der Verbandsrunde aus.

Fair verhalten hat sich auch Yannick Meen vom SV Sulgen, was von Tobias Maurer, Vorsitzender des SVS, an die Jury übermittelt wurde. Im A-Ligaspiel zwischen dem SV Sulgen und SV Zimmern II, der damals Tabellenführer war, wurde Ende der ersten Halbzeit bei einer 2:0-Führung des SV Sulgen Christian Burgbacher vom SVS von Zimmerns Torwart gefoult, so dass der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied. Weil der Ball zum Zeitpunkt des Fouls jedoch im Toraus war, informierte Yannick Meen den Unparteiischen und der gab Abstoß. Die Partie endete somit 3:0 für den SV Sulgen, der am Saisonende zudem Meister der Kreisliga A 1 wurde.

Für die Preisträger gab es ein Präsent in Form einer Sporttasche sowie einen Geldbetrag für den jeweiligen Verein zur Jugendförderung. Die Einreicher der Beispiele erhielten ein hochwertiges Schweizer Messer als Anerkennung.

"Fair-Play steht für große Leistung im harten Wettstreit", betonte Walter Hölle zum Abschluss und ermunterte zudem: "Wir brauchen Leute, die beobachten und solche Beispiele einreichen. Nachhaltiges Fair-Play ist bereits in den Schulen und beim Nachwuchs zu fördern. Als Verein kann man damit Punkte sammeln bei der Öffentlichkeitsarbeit."