Ein Braunkohlebagger gräbt sich ins Gelände. Foto: LG Foto: Schwarzwälder Bote

Studienfahrt: Kursstufe 2 des Leibniz-Gymnasiums besucht England, Griechenland, das Ruhrgebiet und Leipzig

In der zweiten Schulwoche standen am Leibniz Gymnasium (LG) Studienfahrten für die Kursstufe 2 an. Die künftigen Abiturienten hatten bei vier verschiedenen Fahrten ein buntes Programm, das auf ihr Abitur zugeschnitten war.

Rottweil. Die erste Studienfahrt begann schon am frühen Sonntagmorgen, schließlich wollte man noch am selben Abend in Hastings, gelegen im Südosten Englands, ankommen. Von Hastings aus unternahmen die Schüler verschiedene Exkursionen mit geschichtlich-geografischem Schwerpunkt, gepaart mit der Fremdsprache Englisch. Einer dieser Programmpunkte war das Schlachtfeld des Battle of Hastings, einer verlustreichen Schlacht, bei der die französischen Normannen vor fast 1000 Jahren einen ersten Sieg bei der Eroberung Englands errangen. Ein weiterer geschichtsträchtiger Ort war die Küstenstadt Dover, welche vor allem für ihre Kreidefelsen bekannt ist.

In Dover waren für die Gruppe jedoch nicht die Kreidefelsen, sondern das Dover Castle von Bedeutung, denn diese Burg ist von jahrhundertelanger Geschichte geprägt. So wurden unter den Klippen befindliche Tunnel, die aus der Zeit Napoleons stammen, im Zweiten Weltkrieg als Kommunikationszentrale genutzt. Aber auch die Geografie kam nicht zu kurz: So wurden die Seven Sisters, eine berühmte Kliffküste, besucht.

Während einige Schüler im kalten England zugegen waren, konnten sich andere in der kroatischen Sonne bräunen. Die Biologen des LGs waren an der kroatischen Adria unterwegs, um sich mit der Meeresbiologie des Mittelmeeres zu befassen. Neben dem Besuch eines Aquariums und einiger Vorträge sowie Erkundungstouren, unter anderem schnorchelnd, wurde auch ein Katzenhai seziert, was – vor allem bei den Teilnehmerinnen – auf gemischte Gefühle stieß. Doch bei aller Biologie war auch noch genug Zeit vorhanden, die man am wunderschönen Mittelmeerstrand verbringen konnte, so dass der leichte Teint der Studienfahrtteilnehmer zuweilen zu neidischen Blicken der Mitschüler führte.

Neidische Blicke kamen so zum Beispiel von den Teilnehmern der Studienfahrt Leipzig, die auch Weimar besuchten und dort unter anderem Goethes (Lust-)Gartenhaus besichtigten. Dort kamen die Geschichtsinteressierten auf ihre Kosten, da man neben dem Konzentrationslager Buchenwald auch eine interessante Ausstellung in Leipzig und das Völkerschlachtdenkmal besichtigte. Das Highlight dieser Studienfahrt war jedoch die Besichtigung des BMW-Werks in Leipzig, wo neben der Produktion klassischer Verbrennungsmotoren auch die Produktion von Elektroautos bei den Schülern auf helle Begeisterung stieß.

Ein Automobilwerk wurde auch von der Studienfahrt ins Ruhrgebiet besucht, doch nebenbei noch viel, viel mehr. Auf der wohl eindrucksvollsten Studienfahrt wurde das Ford-Werk in Köln besucht, wo man neben dem Presswerk, wo Stahlbleche mit gigantischen Pressen zu Karosserieteilen geformt wurden, auch die vollautomatische Robotikhalle sah. Hunderte von Robotern, die in sinfonieähnlicher Kollaboration gemeinsam aus einigen Stahlteilen eine gesamte Karosserie fertigen, sind sehr eindrücklich.

Neben der Stahlverarbeitung wurde auch die Stahlproduktion besucht. Im letzten Stahlwerk Deutschlands erhielten die Schüler bei 50 Grad Celsius imposante Einblicke in eine riesige Industrieanlage. Neben Kränen, die 800 Tonnen schwere, mit flüssigem Stahl gefüllte Behälter mit Leichtigkeit heben, sahen die Schüler auch, wie Stahl in riesigen Anlagen gekocht und "zubereitet" wurde. Und im Chempark Leverkusen erhaschte man interessante Einblicke in die Industrienation Deutschland.

Spaß hatten die Schüler natürlich auf allen Studienfahrten, doch das Lernen stand klar im Vordergrund. Denn für die Abiturienten geht es schnurstracks auf das Abitur zu, das bereits in sechs Monaten ansteht.   Der Autor ist Mitglied der Schülerredaktion des Leibniz-Gymnasiums Rottweil.