Neufra will die Holzskulpturen auf dem Kreisel behalten und sperrt sich gegen einen Rückbau. Foto: privat

Ortschaftsrat Neufra ist für den Erhalt der Schindeltiere am Kreisverkehr.

Rottweil-Neufra - Schon beim ersten Punkt der Ortschaftsratssitzung in Neufra, der Bürgerfragestunde, wurde deutlich, was den Bürgern des Ortes auf der Seele brennt. Der Rückbau der Holzschindeltiere auf dem Kreisverkehr am Ortseingang beschäftigt dem Bericht zufolge die gesamte Bevölkerung.

Aus den Zuschauerrängen sei eine klare Aufforderung zum Durchhalten gekommen und gegen den Rückbau der Kunstobjekte. In mühevoller Arbeit sei die Gestaltung des Kreisverkehrs durch die Kinder von Neufra und einem ortsansässigem Unternehmen durchgeführt worden. Nach Absegnung und Genehmigung durch die zuständigen Stellen sei im vergangenen Jahr die Gestaltung und Verschönerung durch die Ortschaft vorgenommen worden.

Die Bürger verstünden nun nicht, warum zum heutigen Tage der Rückbau gefordert werde. Ortsvorsteher Willy Schaumann verlas die Anordnung des Straßenbauamts, die besagt, dass starre Gebilde auf einer Verkehrsinsel außerhalb einer Ortschaft nicht zugelassen seien, jedoch bei einem Kreisverkehr innerorts wegen der eingeschränkten Geschwindigkeit geduldet würden. Er fügte an, dass bei einer Studie 600 deutsche Kreisverkehre auf ihre Sicherheit getestet worden seien.

Dabei sei festgestellt worden, dass 469 davon mit dem Vermerk "ohne größere Sicherheitsmängel" positiv abschnitten. Wenn es einzig und allein an der Geschwindigkeitsfrage liege, müsse berücksichtigt werden, dass der kommende Radweg von Wellendingen Richtung Neufra im nächsten Jahr eine Einschränkung der Geschwindigkeit in diesem Bereich auf 70 Stundenkiloneter erfordere und eventuell zu einer Veränderung der Sachlage führen könnte.

Der Ortschaftsrat teilte geschlossen die Meinung von Schaumann, der vorschlug ein Schreiben an den Kreisrat zu verfassen, um den aktuellen Status des Neufraer Kreisels in der genannten Studie zu erfahren. Sollte der Kreisel nicht in diesem Ranking aufgeführt werden, würde ein Verkehrssicherheitsaudit angefordert werden. Man wolle dem Rückbau nicht zustimmen, bevor der Kreisel nicht bewertet worden sei. Der eingeräumte Rückbautermin könne nicht eingehalten werden. Aus den Reihen kam der Einwand, wenn die Holzkunstwerke eine Verkehrssicherheit darstellen würden, müsse man auch darüber nachdenken, ob die einbetonierten Verkehrszeichen oder jeglicher Baum an den Straßen dann nicht auch entfernt werden müssten, da diese ja ebenfalls starre Gebilde seien.