Die Erweiterung der Kripo in Rottweil verzögert sich. Der Baustart im Frühjahr kann nicht gehalten werden. Foto: Archiv: Maier

Kein Baustart im Frühjahr. Kostenrahmen von 4,6 Millionen Euro kann nicht gehalten werden.

Rottweil - Eine Mitteilung von Mitte Dezember hörte sich so an, als würde im Frühjahr der Startschuss für die Erweiterung der Kripo in Rottweil fallen. Doch so weit ist man nicht, wie eine Recherche unserer Zeitung ergab. Das Projekt verzögert sich um einige Monate. Schuld ist die Reform der Polizeireform.

Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen, bis Ende 2019 abgeschlossen sein. 4,6 Millionen Euro würde das Land investieren. So hieß es in einer Pressemitteilung des Finanzministerium von Mitte Dezember. Anlass war ein anderer Verwaltungsakt. Das Ministerium gab die Baufreigabe für die Erweiterung der Kriminalpolizeidirektion in Rottweil bekannt. Durch die bauliche Zusammenführung der Organisationseinheiten soll in Rottweil ein zentraler Standort mit modernen und zukunftsfähigen Funktionsräumen entstehen. "Die hohe Qualität der kriminalpolizeilichen Arbeit in der Region ist damit gesichert", wird Innenminister Thomas Strobl (CDU) zitiert.

Keine acht Wochen später sind weite Teile diese Informationen überholt. An der Zielsetzung dürfte sich nichts ändern, doch der Zeitplan ist aus den Fugen geraten. So sehr, dass der Leiter des zuständigen Amts, Thomas Steier von Vermögen und Bau in Konstanz, keine genaue Prognose abgeben will.

Der Grund für die Verzögerung? Dieser sei auf den ausgesprochenen Planungsstopp im November 2016 aufgrund der Evaluierung der Polizeistrukturreform zurückzuführen, so Steier. Die Aufhebung des Planungsstopps sei erst im Herbst 2017 erfolgt. Die einst beauftragten Planungsbüros seien mittlerweile durch andere Aufträge ausgelastet, so dass nicht unmittelbar die Planung des Erweiterungsbaus habe fortgesetzt werden können. Dies sei erst jetzt zu Beginn des Jahres möglich.

Hundestaffel zieht in ein paar Wochen um

Ziel sei es, mit der Baumaßnahme noch in diesem Jahr zu beginnen, so Steier. Die Zeitplanung sei abhängig von den notwendigen Planungsanpassungen einschließlich der Kostenentwicklung und liege noch nicht abschließend vor. Abhängig ist die Zeitplanung auch von den möglichen Planungskapazitäten der beauftragten Architektur- und Ingenieurbüros, diese würden zur Zeit eruiert.

Nicht nur der Zeitplan ist nicht zu halten, auch die bislang vorgesehenen 4,6 Millionen Euro dürften nicht reichen. Steier in der Antwort an den Schwarzwälder Boten: "Die genannten Baukosten stützen sich auf den Planungsstand Oktober 2015. Notwendige Planungsanpassungen (zum Beispiel aufgrund erhöhter Sicherheitsanforderungen, Berücksichtigung Fotovoltaik) und die Marktpreisentwicklung werden auch unter Berücksichtigung aller Einsparungsmöglichkeiten zu Mehrkosten führen, die noch nicht abschließend ermittelt sind. Erst wenn diese vorliegen (circa Ende März 2018) und die Finanzierung gesichert ist, können die Bauleistungen ausgeschrieben werden. Davon hängt entscheidend der Baubeginn ab."

Indes gibt es demnach keinen Zusammenhang mit dem sich ebenfalls zeitlich hinziehenden Umzug der Polizeihundestaffel in ein extra ertüchtigtes Gebäude im Neckartal. Der Einzug der Hundestaffel werde in Kürze erfolgen, so Steier.

Das Polizeipräsidium Tuttlingen erklärt auf Anfrage unserer Zeitung: Die Schlussabnahme für das Bauvorhaben Neckartal 138 bis 142 durch die Stadt Rottweil sei Ende Dezember erfolgt. Eine weitere behördliche Abnahme sei nicht vorgesehen. Letzte Maßnahmen, wie die Installation der Terminals für elektronischen Zeiterfassung und Teile der Schließanlage würden in den kommenden Wochen gemacht. Die Alarmanlage sei bereits installiert. Der Einzug der Hundeführerstaffel solle im unmittelbaren Anschluss an diese Maßnahmen erfolgen. Die Organisation des Umzugs der Hundeführerstaffel erfolge durch die Polizei. Die Kosten liegen nach einer ersten Planung bei etwa 5000 Euro, so ein Sprecher der Polizeidirektion.