Einst standen die Bretterschwartentiere auf dem Neufraer Kreisel (links). Nach Monaten des Stillstands und Streits könnten sie auf den Kreisel bei der Saline (Rottweil) wechseln. Foto: Schmidt

Neufraer Brettertiere wechseln das Gehege: Ausweichplatz offensichtlich auf der Saline in Rottweil gefunden.

Kreis Rottweil - Die Neufraer Holzbrettertiere werden wohl nie wieder in ihre alte Heimat zurückkehren. Doch ganz fremd dürfte ihnen ihr mögliches neues Gehege nicht sein. Das hängt mit der Form zusammen – sie ist wieder kreisrund.

Es ist Wochen her, seit der Rottweiler Oberbürgermeister Ralf Broß gemeinsam am runden, indes nichtöffentlichen Tisch mit Landrat Wolf-Rüdiger Michel und dem Neufraer Ortsvorsteher Willy Schaumann seine Entscheidung preisgab. Broß fand für die Schwartenbrettertiere, die von Kinderhand gemacht wurden, eine neue Heimat.

Zwar nicht vor Neufra, auch nicht in Neufra und auch nicht auf der grünen Wiese. Aber, und das überrascht dann doch, wieder auf einem Kreisel. Quasi ein Schwartenbrettertiersprung vom alten Kreisel entfernt, immer noch an der Neufraer Straße, aber jetzt innerorts im Rottweiler Kreisel auf der Saline. Am Dienstag wollte Broß in der Ortschaftsratssitzung eigentlich eine Erklärung abgeben, wurde indes krank, und auch Fachbereichsleiter Lothar Huber sagte den Termin letztendlich ab. So wird die Nachricht im Dorf bislang unter der Hand weitergereicht.

Wie mehrfach berichtet, sind starre Hindernisse wie Bäume, Felsen und Kunstwerke, die zudem die Sicht einschränken, aus Sicherheitsgründen auf außerörtlichen Kreiseln nicht mehr erlaubt. Bei Aufbauten innerhalb eines Ortes hingegen ist es den Kommunalverwaltungen und Räten überlassen, die Kreisel und das Mobiliar einer Einzelfallentscheidung zu unterziehen.

Spätestens beim Bürgergespräch vor einem Jahr in Neufra machte Broß klar, dass er den Protest der Neufraer Bürger unterstütze. Damals waren sich alle (Schaumann, Michel und Broß) einig, dass den Kunstwerken, die von den Neufraer Kinder gebaut wurden, wieder ein öffentlicher Raum zur Verfügung gestellt werden soll. Ob das Stadtoberhaupt damals schon an diesen innerörtlichen Kreisel gedacht hat?

Das Abräumen des alten Standorts habe er einfach nicht verhindern können, wiederholte der OB ein ums andere Mal. Aber dass er nach wie vor dahinter stehe, dürfte jetzt mehr als deutlich sein.

Der Landkreis hingegen zeigt sich vor allem froh, dass die Tiere wieder ins Freie dürfen. In den vergangenen Monaten fristeten sie ihr Dasein in der Straßenmeisterei in Zimmern. Für den Dezernenten Gerald Kramer war es "schade", dass die Tiere so lange weggesperrt waren. Der Landkreis habe frühzeitig angeboten, den Tieren einen geeigneten Platz einzurichten. Bislang habe sich die Ortschaftsverwaltung dazu nicht geäußert.

Zum Vorschlag von Broß will Kramer keine Stellung abgeben. Um den angedachten Kreisel auf der Saline führen ausschließlich städtische Straßen. "Davon ist der Kreis schlichtweg nicht betroffen." Welches Mobiliar an dieser Stelle aufgestellt werde, entscheide nun die Stadt.